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Medizinische Versorgung: Wingenfeld will Ärztezentrum im Kerber-Gebäude - und setzt auf das Klinikum

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Von: Sabrina Mehler

Im Kerber-Gebäude könnte ein Ärztehaus entstehen. Das ist zumindest Wunsch der Stadt Fulda.
Im Kerber-Gebäude könnte ein Ärztehaus entstehen. Das ist zumindest Wunsch der Stadt Fulda. © Luis Tolle

In die Debatte um die ärztliche Versorgung in Fulda schaltet sich jetzt explizit auch Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) ein. Er verspricht, „neue Wege“ gehen zu wollen. Unter anderem spielen das Kerber-Gebäude und das Klinikum in seinen Überlegungen bedeutende Rollen.

Fulda - Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion in den städtischen Gremien zur medizinischen Versorgung in der Stadt Fulda hat Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld die Notwendigkeit bekräftigt, neue Wege zu gehen. Denn während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familie und Jugend hatte Dr. Jörg Simon für das Gesundheitsnetzwerk Osthessen den Ausschussmitgliedern Rede und Antwort gestanden.

Fulda: Oberbürgermeister Wingenfeld will Ärztezentrum im Kerber-Gebäude

Dabei war auch Kritik an der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen laut geworden, die Fulda mit Blick auf die hausärztliche Versorgung nach wie vor für „überversorgt“ hält und keinen Handlungsbedarf sieht.

Wingenfeld sagt: „Ich bin dankbar für die aktuelle Diskussion in den städtischen Gremien. Dies stärkt die Aktivitäten der Stadt Fulda und des Klinikums für eine zukunftssichere Versorgung vor Ort.“ Die Stadt Fulda unterstütze bereits jetzt schon Hausarztpraxen, die sich erweitern wollten oder einen neuen Standort suchten.

Beispielhaft nennt der OB die Aktivitäten der Stadt am Gallasiniring, wo in einem von der Stadt erworbenen Gebäude auch Räume für die medizinische Versorgung entstehen. Und die unlängst vertraglich besiegelte Medizinerausbildung durch das Klinikum und die Hochschule Fulda sei eine echte Errungenschaft und biete mittel- und langfristig hervorragende Perspektiven für die Ärzteversorgung.

Ärztliche Versorgung in Fulda steigern: Diese Rolle spielt das Klinikum

„Zusätzlich kommt es jetzt darauf an, konkrete Beiträge zur Sicherung der Versorgung zu leisten“, ergänzte Wingenfeld. Zum einen biete es sich an, bei der Neugestaltung des Kerber-Areals ein Ärztehaus vorzusehen. Zum anderen sei das Klinikum Fulda bereits Träger eines Medizinischen Versorgungszentrums, das mit seiner Kompetenz und seiner Verlässlichkeit zur Sicherung der Versorgung beitrage.

„Bislang hat sich das Klinikum insbesondere auch auf Wunsch der niedergelassenen Ärzteschaft auf fachärztliche Angebote beschränkt und bewusst keine allgemein-medizinische Versorgung angeboten“, erläuterte der OB. Er betonte jedoch: „Wenn vonseiten der Ärzteschaft – wie nun von Dr. Simon für das Gesundheitsnetz Osthessen angedeutet – ein noch stärkeres kommunales Engagement gewünscht wird, könnte das Klinikum auch hier ein Partner sein.“

„Wir müssen alle einem Strang ziehen“: Stadt will Gespräche mit Ärzten intensivieren

Wichtig sei jedoch, dass solche Wege nur im Einklang und in enger Kooperation mit der niedergelassenen Ärzteschaft ausgelotet werden, betont Wingenfeld. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen.“ Vor diesem Hintergrund wollen er und Bürgermeister Dag Wehner (CDU) den Austausch mit der niedergelassenen Ärzteschaft, den Krankenhäusern vor Ort und dem Landkreis Fulda zur hausärztlichen Versorgung noch intensivieren.

Zuletzt hatte auch die SPD/Volt-Fraktion einen Runden Tisch mit allen Beteiligten gefordert, um sich über die Zukunft der hausärztlichen Versorgung Gedanken zu machen und Lösungen zu finden.

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