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Afghanen demonstrieren gegen Taliban: Scharfe Kritik an Gewalt gegen Frauen und das Volk der Hazara

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Von: Volker Nies

Demo in Fulda
Warum tut die UNO nichts gegen den Völkermord an den Hazara, das fragten am Freitag 120 Menschen. © Volker Nies

„Stop the Hazara Genocide“ (Stoppt den Völkermord am Volk der Hazara in Afghanistan) – mit diesem Ruf zogen am Freitag 120 Menschen – meist Afghanen – durch Fuldas Innenstadt.

Fulda - Die fünf bis zehn Millionen Hazara sind die drittgrößte ethnische Gruppe Afghanistans. „Unser Volk wird jetzt von den Taliban brutal verfolgt“, sagte die Rednerin Zahra Rezai (18) bei der Kundgebung in Fulda, bei der Demonstranten zahlreiche Plakate in deutscher und englischer Sprache sowie in der afghanischen Sprache Farsi hochhielten. Die Rednerin gehört selbst dem Volk der Hazara an.

Fulda: Afghanen demonstrieren gegen Taliban und Völkermord

Die Taliban würden die Hazara systematisch verfolgen, foltern und hinrichten, beklagte Zahra Rezai. „Wir brauchen die Aufmerksamkeit der Welt für den Völkermord“, rief sie. (Lesen Sie hier: Mehr Respekt und bessere Bedingungen: Niedergelassene Ärzte demonstrieren auf dem Uniplatz)

Den Demonstranten gehe es aber nicht nur um Frieden und Sicherheit für ihr eigenes Volk, sagte sie, sondern um Rechte für alle Menschen, insbesondere Frauen, in Afghanistan. „In keinem Land der Welt haben Frauen so wenige Rechte wie in Afghanistan. Wie können die westlichen Gesellschaften und die Vereinten Nationen da wegsehen?“, fragte Rezai.

Mit der Kundgebung wollten die Demonstranten auch auf den Terror aufmerksam machen, mit der die Taliban seit ihrer Machtübernahme im August 2021 über das Land herrschten. Der Demonstrationszug begann am Bahnhof, führte durch die Altstadt und endete am Uniplatz.

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