Freizeitangebote statt Parkplätze: Aktionstag „Parking Day“ heute in Fulda

Die Verkehrswende Fulda und der ADFC laden zum „Parking Day“ in die Fuldaer Innenstadt ein. An diesem Tag sollen Parkplätze zum Spiel- und Erlebnisraum werden.
Fulda - „Die meisten Autos stehen 23 Stunden am Tag einfach nur herum und blockieren wertvollen städtischen Raum, der damit nicht mehr anders genutzt werden kann“, heißt es in der Pressemitteilung der Verkehrswende Fulda. Wie dieser Raum anders verwendet werden kann, soll einmal im Jahr der „Parking Day“ zeigen. Zu diesem Aktionstag in Fulda laden am Freitag (16. September) von 15 bis 19 Uhr die Verkehrswende Fulda und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Lindenstraße und Sturmiusstraße ein.
Fulda: Aktionstag „Parking Day“ am 16. September
„Beim Parking Day sollen Parkplätze für ein paar Stunden kreativ umgenutzt werden“, so die Veranstalter. In Fulda beteiligen sich neben den Verkehrswende und ADFC unter anderem Fridays for Future, Food Sharing Fulda, die Erneuer:Bar, Kleidertausch, Attac und Youropa. Besucherinnen und Besucher können beim ADFC gegen eine Gebühr Fahrräder kodieren lassen, an Spielen teilnehmen, mit zur Verfügung gestellten (oder mitgebrachten) Instrumenten jammen, sich über Themen und die Anliegen des „Parking Day“ informieren und vieles mehr.
Für Kinder hält die Verkehrswacht in der Sturmiusstraße einen Fahrradparcours bereit. Zusätzlich wird in der Lindenstraße und der Sturmiusstraße ein temporärer, sogenannter Pop-up Radweg entstehen, auf dem Radelnde „einen Vorgeschmack auf ein, rundum fahrradfreundliches Fulda der Zukunft erspüren können“, so die Macher. (Lesen Sie hier: Fuldaer Stadtradeln: Knapp 700 Teilnehmer fahren mehr als 110.000 Kilometer)
Wie die Stadt Fulda mitteilt, wird in der Lindenstraße der rechte Fahrstreifen ab der Schlossstraße bis zur Bahnhofstraße für den „Parking Day“ am Freitag ab 14 Uhr gesperrt. Die dahinterliegenden öffentlichen Parkplätze können ab 12 Uhr nicht mehr angefahren werden. Die Maharam-Schiff-Straße wird während der Zeit der Veranstaltung zur Sackgasse und kann nur über die Rabanusstraße angefahren auch darüber verlassen werden.
Aktion und Reaktion
Zum „Parking Day“ gibt es in vielen Städten in Hessen Aktionen. Übergeordnetes Ziel sei es, „auf die autobetonte Verteilung des öffentlichen Raums aufmerksam zu machen“, erklärte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Hessen. Durch die temporäre Umgestaltung der Stellplätze solle deutlich werden, „dass ein Parkplatz in eine wertvolle Fläche verwandelt werden kann, die eine Stadt für alle ein Stück lebenswerter macht“. Denn der Platz für mehr Grün und Draußensein in den Städten sei da, sagt Anja Zeller, politische Geschäftsführerin des hessischen VCD. Er werde derzeit nur falsch genutzt, indem dem motorisierten Individualverkehr „überdurchschnittlich viel Platz“ eingeräumt werde.
Auch ADAC-Verkehrsexperte Wolfgang Herda findet es wichtig, auf die hohe Wertigkeit des Straßenraums hinzuweisen, vor allem in Großstädten wie Frankfurt. Der Aktionstag sei daher „prinzipiell eine gute Sache“. Eine dauerhafte Umwidmung von Stellplätzen hält er allerdings für schwierig. Man müsse die Städte schließlich erreichbar halten und viele Menschen seien dabei noch immer auf ihr Auto angewiesen. Daher sei es notwendig, Parkplätze nicht einfach zu verknappen, sondern auch attraktive Alternativen zu schaffen, etwa durch Tiefgaragen oder ein funktionierendes „Park and Ride“-System. (dpa)
Die untere Sturmiusstraße wird ebenfalls voll gesperrt. Hier entfallen fast sämtliche öffentliche Parkplätze. Die E-Ladesäulen und die Schwerbehinderten-Parkplätze können aber weiterhin über die Rabanusstraße kommend erreicht werden. Die Sperrungen werden um 19 Uhr mit dem Ende der Versammlung wieder aufgehoben.