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Vor der Bundestagswahl: 450 Aktivisten demonstrieren in Fulda für mehr Klimaschutz

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Rund 450 Aktivisten zogen vor der Bundestagswahl durch die Fuldaer Innenstadt. Mit Protestschildern demonstrierten sie für klimagerechte Politik.
Rund 450 Aktivisten zogen vor der Bundestagswahl durch die Fuldaer Innenstadt. Mit Protestschildern demonstrierten sie für klimagerechte Politik. © Noél Urner

Kurz vor der Bundestagswahl sind etwa 450 Aktivisten dem Aufruf von Fridays for Future Deutschland gefolgt und haben in Fulda für mehr Klimaschutz demonstriert. In beinahe allen größeren Städten Deutschlands fanden am Freitag Proteste statt.

Fulda/Berlin - Zwei Tage vor der Bundestagswahl haben Zehntausende überwiegend junge Menschen in ganz Deutschland für mehr Klimaschutz demonstriert. Auch in Fulda waren rund 450 Aktivisten unterwegs und zogen um die Mittagszeit zum globalen Klimastreik durch die Innenstadt.

Mit Protestschildern demonstrierten sie für eine klimagerechte Politik in Gegenwart und Zukunft und forderten einen „Plan der neuen Regierung zur Erhaltung des 1,5 Grad-Limits“. Auch im Vogelsberg tourte eine Demo von Fridays for Future von Schlitz nach Üllershausen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.

Fulda: 450 Aktivisten demonstrieren vor der Bundestagswahl für mehr Klimaschutz

Größere Demonstrationen fanden in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und Freiburg statt. Allein in der Hauptstadt sprach die Polizei von einer Teilnehmerzahl im „mittleren fünfstelligen Bereich“.

Bei einem Auftritt vor dem Reichstagsgebäude kritisierte die 18-jährige schwedische Initiatorin von Fridays for Future, Greta Thunberg, Deutschland scharf: „Deutschland ist objektiv gesehen einer der größten Klima-Bösewichte.“ Die Demonstrationen waren Teil des internationalen Aktionstags für mehr Klimaschutz. Fridays for Future verlangt Maßnahmen für die Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad.

Thunberg sagte: „Deutschland ist der viertgrößte Kohlendioxid-Ausstoßer in der Geschichte und das bei einer Bevölkerung von 80 Millionen Menschen“. In ihrer Rede auf Englisch, die von Applaus begleitet wurde, forderte sie eine Veränderung des Systems. Man könne sich aus der Krise nicht „herausinvestieren, bauen oder kaufen“. Umso länger man so tue, „desto mehr Zeit verlieren wir“. (Lesen Sie auch: Fridays for Future demonstriert mit Fahrrad-Demo)

Fridays-for-Future-Demos - Greta Thunberg kritisiert Deutschland scharf

Die Kanzlerkandidaten der SPD, CDU und Grünen reagierten unterschiedlich auf die Aktionen. Während Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet auf Instagram und Twitter versprach, mehr Tempo beim Klimaschutz zu machen, äußerte sich SPD-Kandidat Olaf Scholz nur über Twitter. Dort bedankte er sich bei den Demonstranten für ihr Engagement. Laut Scholz habe Fridays for Future mitgeholfen, dass Klimaschutz oben auf der Agenda stehe.

Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock sprach in Köln in der Nähe der Universität mit Demonstranten. Empfangen wurde sie bei ihrem überraschenden Auftauchen wie eine Art Rockstar. Die einen baten um Autogramme, andere um Selfies. (Noél Urner mit dpa-Material)

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