Die Rot- und Grünphasen der betroffenen Ampeln an den 25 Kreuzungen sollen neu berechnet und koordiniert werden. Dadurch sollen die Ampeln verkehrsabhängig schalten – und eine sogenannte Grüne Welle ermöglichen. „Das bedeutet, dass die Autofahrer nicht stur nach einem vorbestimmten Signalplan losfahren dürfen, sondern nach dem vorherrschenden Verkehrsaufkommen“, erklärt die Pressesprecherin.
Und das funktioniert so: Durch im Asphalt eingelassene Induktionsschleifen und Videokameras an den Masten erhält das Steuergerät der Ampel die notwendigen Informationen. Dadurch schalten die Ampeln nach dem Verkehrsaufkommen. Die Induktionsschleifen, die sich vor den Haltelinien und meistens 40 Meter davor befinden, ermitteln die Anzahl der Autos.
Eine sogenannte Grüne Welle sei von Fulda-West nach Fulda-Ost und umgekehrt übrigens nicht immer zu garantieren. Der Grund dafür sind die Fußgänger und Radfahrer, die die Straße überqueren, erklärt Gutsche. Eine Grüne Welle sei bislang nur zwischen der Kreuzung Rosengarten und dem Zieherser Weg möglich gewesen, weil dort weniger Fußgänger unterwegs sind.
„Wir wollen mehr Akzeptanz bei allen Verkehrsteilnehmern schaffen, sodass weniger Unfälle passieren. Zudem sollen CO2-Emissionen und der Lärm sowie die Wartezeiten verringert werden“, erläutert Gutsche. Ampeln dienen dazu, Unfälle zu verhindern, was auf den Bundesstraßen schon jetzt gut funktioniere. Dort gab es laut Hessen Mobil keine vermehrten Unfälle. (Lesen Sie hier: Verkehrsunfallstatistik 2020: 25 Tote und Hunderte Verletzte auf Osthessens Straßen - Polizei nennt die häufigsten Unfallursachen)
Die Ampelschaltung auf den Bundesstraßen 458 und 254 ist momentan verkehrsunabhängig. Das bedeutet, dass die Ampeln immer nach einem bestimmt Muster schalten und die Grün- sowie Rotphasen immer gleich lang sind. Durch die neue Ampelschaltung soll verhindert werden, dass eine Ampelanlage grün leuchtet, obwohl dort kein Fahrzeug steht. Nicht selten kommt das auf beiden Bundesstraßen vor.
Bei machen Anlagen im Kreis Fulda gibt es bereits die verkehrsabhängige Schaltung – etwa bei der Anlage Dipperz-West –, sodass die Ampeln nur dann auf grün springen, wenn ein Fußgänger die Straße überqueren oder ein Auto abbiegen möchte. Dadurch läuft der Verkehr flüssiger.
Die Umstellung der Ampeln sei ein hoher Aufwand, weil alle Ampeln gleichermaßen berücksichtigt werden müssten. Auch die Ampelanlagen der Seitenstraßen sowie die für die Fußgänger müssten in den Blick genommen werden, erklärt Gutsche. „Geplant ist die Einspielung der neuen Optimierung für die erste Jahreshälfte 2022“, blickt sie voraus.
Wann genau die Umstellung erfolgt, steht jedoch nicht fest. Die Optimierung der Grün- und Rotphasen sei indes kein Pilotprojekt, sondern eine endgültige Umstellung, die sich voraussichtlich nicht mehr ändern werde. Hessen Mobil könnte im Nachgang Feinjustierungen der Anlagen vornehmen, ohne sie erneut grundlegend zu verändern.
Im restlichen Stadtgebiet Fuldas seien die Lichtsignalanlagen dem Verkehrsaufkommen bereits angepasst. Das erklärt Magistratspressesprecher Johannes Heller. „In der Leipziger Straße beispielsweise gibt es bereits eine Grüne Welle, daher gibt es keinen Optimierungsbedarf“, erklärt er.
Fast alle Anlagen seien an einen zentrale Verkehrsrechner angebunden und werden überwacht, sagt Heller. Eine Fehlfunktion könne schnell behoben werden. „Alle Anlagen werden zudem in dafür vorgesehenen Wartungsintervallen geprüft und instand gehalten.“ Dementsprechend habe es kaum Beschwerden zur Ampelschaltung gegeben.