Dieser behauptet vor Gericht, er selbst sei zum Drogenkauf nach Fulda gefahren, habe dort dann aber den Nebenkläger – das spätere Opfer – getroffen. In dessen Wohnung habe er dann Marihuana und Drogen konsumiert. Zusammen mit diesem habe er zudem drei Flaschen Wodka getrunken. Dann sei er angegriffen worden.
„Er hat gegen meinen Kiefer geschlagen, der noch nicht geheilt war“, behauptet der ältere Angeklagte. Die Fraktur hatte sich der mehrfach wegen Gewalt-, Diebstahls- und Betrugsdelikten sowie sexueller Belästigung vorbestrafte Mann im Gefängnis zugezogen, aus dem er erst kurz zuvor entlassen worden war. Und das wirft Fragen auf.
„Was haben Sie eigentlich noch mitbekommen?“, hakt Knut Hillebrand, Vertreter des Nebenklägers, angesichts vieler Sprünge in der Schilderung nach. Staatsanwalt Hellmich zeigt sich indes verwundert darüber, dass der Beschuldigte im Dezember trotz des immensen Drogen- und Alkoholkonsums noch 800 Euro von den 1800 Euro Entlassungsgeld, die er im August erhalten habe, übriggehabt habe.
Eben um Geld soll es laut Angeklagtem am Tattag gegangen sein. Das Opfer habe ihm sein Handy abgenommen – als Druckmittel. Außerdem sei er selbst mit einem Messer bedroht und verletzt worden – an Schläfe, Schulter, Handgelenk und Oberschenkel. Gerichtsfest dokumentiert wurden diese Wunden allerdings nicht.
Mit einem kleinen Messer habe er sich lediglich verteidigen wollen, ob er auch zugestochen habe, das wisse er nicht mehr, sagt der ältere der beiden Angeklagten. „Ich war vollkommen weg“, lässt er die Dolmetscherin übersetzen. Am Donnerstag, 2. Juni, soll die Verhandlung fortgesetzt werden.