April-Schnee sorgt für zahlreiche Glätteunfälle - mehrere Verletzte und Schaden im sechsstelligen Bereich

Der April-Schnee hat für zahlreiche Glätteunfälle in Osthessen - in der Region Fulda, im Vogelsberg und im Main-Kinzig-Kreis - gesorgt. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.
Update vom 4. April, 15.33 Uhr: Bei dem Unfall auf schneeglatter Straße bei Burghaun im Landkreis Fulda (siehe unten Erstmeldung vom 1. April, 14.14 Uhr) war der Fahrer laut Polizei definitiv auf Winterreifen mit seinem Auto unterwegs. Das teilten die Beamten aus Fulda am Montag (4. April 2022) mit. Am Pkw entstand ein Sachschaden von circa 20.000 Euro.
Update vom 3. April, 11.02 Uhr: Der Wintereinbruch führte am Samstagmorgen zu einem schweren Unfall auf der A5, die daraufhin stundenlang gesperrt war. Wie die Polizei mitteilte, befand sich ein Fahrzeug der Autobahnmeisterei Alsfeld gegen 8.20 Uhr zwischen der Anschlussstelle Alsfeld (Ost) und der Rastanlage Rimberg im Räum- und Streueinsatz auf dem ersten von drei Fahrstreifen.
Der nachfolgende 44-jährige Fahrer eines Lkw fuhr aus derzeit nicht bekannten Gründen auf das Räumfahrzeug auf und wurde hierbei verletzt. Er wurde ins Klinikum Bad Hersfeld gebracht. Der Fahrer des Räumfahrzeugs blieb unverletzt. Beide Fahrzeuge waren nach dem Zusammenstoß ineinander verkeilt, sodass die Fahrbahn in Richtung Nord voll gesperrt werden musste. Nach erster Schätzung wird von einer Gesamtschadenshöhe von 100.000 Euro ausgegangen. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.
Update vom 2. April, 11.17 Uhr: Auch am Freitagabend, in der Nacht auf Samstag sowie am Samstagmorgen, kam es zu zahlreichen Unfällen in der Region. Wie die Polizei mitteilt, kam am Freitagabend, gegen 18.35 Uhr, zwischen den Ortsteilen Oberbreitzbach und Ransbach eine 23-Jährige aus dem Eichsfeld mit ihrem Auto aufgrund von Schneeglätte von der Fahrbahn ab und landete im Straßengraben. Die drei Insassen, darunter ein Kleinkind, blieben unverletzt. Auf dem Auto waren Winterreifen montiert. Am Fahrzeug entstand Sachschaden in Höhe von 6500 Euro.
Etwa zur gleichen Zeit, gegen 18.40 Uhr, ereignete sich auf der K 147 zwischen den Ortsteilen Roßbach und Malges ein Verkehrsunfall bei dem die Unfallverursacherin leicht verletzt wurde.
Fulda: Zahlreiche Glätteunfälle - Mehrere Verletzte und hoher Schaden
Eine 21-jährige Opelfahrerin kam aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse mit ihrem Auto nach rechts von der Fahrbahn ab, beschädigte einen Verkehrsleitpfosten und stieß mit der Fahrzeugfront gegen eine Böschungswand. Die Autofahrerin wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Der Wagen musste abgeschleppt werden, Schadenshöhe circa 6000 Euro.
Etwas später, gegen 19.45 Uhr, war eine 37-Jährige aus Fulda zusammen mit ihrem 13-jährigen Kind in einem Ford Galaxy auf der B27 in Fahrtrichtung Hünfeld unterwegs. Auf dem zweispurigen Teilstück zwischen den Anschlussstellen Marbach-Nord und -Süd überholte die Ford-Fahrerin mehrere Fahrzeuge.
Dabei kam sie auf schneebedeckter Fahrbahn ins Schleudern, geriet nach links von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Der Ford kam auf dem Dach zum Liegen. Die Insassen konnten sich selbstständig aus dem total beschädigten Fahrzeug befreien und wurden mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.
Am Unfallfahrzeug entstand Totalschaden in Höhe von circa 15.000 Euro. Der Pkw musste mittels Kran eines Abschleppfahrzeuges geborgen werden. Während der Bergungsarbeiten war die B27 in beiden Fahrtrichtungen für circa 20 Minuten voll gesperrt.
Straßen gesperrt nach witterungsbedingten Unfällen
Am späten Abend kam es auch in der Rhön zu einem Glätteunfall mit einem Gesamtschaden von 19.000 Euro. Laut Polizei fuhr eine 22-jährige Gersfelderin gegen 21.30 Uhr mit ihrem Audi A3 Sportback auf der B279 von Gersfeld in Richtung Altenfeld. In einer langgezogenen Linkskurve kam sie aufgrund von Straßenglätte ins Rutschen und streifte zwei entgegenkommende Fahrzeuge. Alle Beteiligten blieben unverletzt. Die B279 musste während der Unfallaufnahme einseitig gesperrt werden.
In den frühen Morgenstunden, um etwa kurz nach 4, kam es auf der A7 laut Polizei zu einem Lkw-Unfall, bei dem das Fahrzeug wohl aufgrund von Glätte von der Fahrbahn abkam und im Graben landete. Der Fahrer blieb unverletzt.
Auch die Polizei in Bad Hersfeld meldete für die Freitagabend- und Nachtstunden neun witterungsbedingte Verkehrsunfälle auf den Autobahnen. Grund war in allen Fällen eine nicht angepasste Geschwindigkeit. Dabei kam es glücklicherweise zu keinen Verletzten. Die Gesamthöhe des Sachschadens dieser Unfälle liegt bei 70.000 Euro.
Lesen Sie hier die Erstmeldung vom 1. April, 14.14 Uhr:
Fulda - Nach zuvor wochenlangem Sonnenschein sorgt der Schnee am Aprilanfang aktuell für Winterreifen-Wetter in Hessen. Ein Tief über den Alpen bringt Hessen kalte Temperaturen, Schnee und dichte Wolken. Am Freitag fiel die Schneegrenze nach Angaben des DWD auf bis zu 200 Meter. Mitunter waren Autofahrer am Freitag aber schon auf Sommerreifen unterwegs.
Auch deshalb kam es auf den verschneiten Straßen zu mehreren Glätteunfälle - unter anderem auf der Autobahn A7. Kurzzeitig musste die Autobahn voll gesperrt werden. Wie ein Polizeisprecher sagte, ereigneten sich zwischen den Anschlussstellen Homberg (Efze) und Bad Hersfeld-West insgesamt fünf Unfälle in beiden Richtungen der Autobahn.
Fulda: April-Schnee sorgt für Glätteunfälle - Eis-Warnung am Samstag
Dabei sei niemand schwerer verletzt worden. Es sei vor allem bei Sachschäden geblieben. Die Vollsperrung zwischen den besagten Anschlussstellen konnte nach etwa 20 Minuten wieder aufgehoben werden. Zu größeren Verkehrsbeeinträchtigungen sei es nicht gekommen, sagte der Sprecher. Zuerst hatte „hessenschau.de“ von den Unfällen berichtet.
Auch im Landkreis Fulda krachte es auf schneebedeckten Straßen. Im Hünfelder Land rutschte ein BMW-Fahrer auf der Strecke zwischen den Ortsteilen Rothenkirchen und Großenmoor von der Straße und krachte gegen einen Baum. Der Mann war nach Informationen wohl auf Sommerreifen unterwegs.
Die Feuerwehr, die mit 22 Einsatzkräften vor Ort war, sicherte den in Frankfurt zugelassenen Firmenwagen. Der Fahrer blieb unverletzt. Wie groß der entstandene Sachschaden war, konnte die Polizei zunächst noch nicht sagen. Bei einem Glätteunfall in Jossgrund-Oberndorf im Main-Kinzig-Kreis entstand ein Schaden von 10.000 Euro.
Eine 74 Jahre alte Frau erschrak in der Schulstraße. Sie durchbrach mit ihrem Kia eine Hecke und stürzte 15 Meter einen Abhang vor ein Wohnhaus hinunter. Nachbarn wurden durch das Hupen des Wagens auf den Unfall aufmerksam und riefen den Rettungsdienst. Um die Frau aus dem blauen Auto befreien zu können, schnitten die Einsatzkräfte das Dach des Wagens komplett ab.
Der Rettungsdienst brachte die verletzte Autofahrerin ins Krankenhaus. Die Gefahr von Schneeglätteunfall ist unterdessen auch noch den ganzen Freitag sowie auch am Samstagvormittag gegeben, wie eine Meteorologin vom Deutschen Wetterdienst (DWD) mitteilte. Es soll weiter schneien und schneeregnen (lesen Sie auch hier: Bier im Wert von 3000 Euro futsch - Getränkelaster verliert 116 Kästen auf A7).
Die Temperaturen sollen am Samstag zwischen ein und vier Grad liegen. Nachts fallen sie im ganzen Land in den Minusbereich. Bis zu minus sieben Grad seien möglich, so die Expertin. Vor allem in Staulagen der Rhön könnten fünf bis zehn Zentimeter Schnee fallen, hieß es vom Wetterdienst in Offenbach.
Video: Das Frühlingshoch macht schlapp - „Winterreifen drauf lassen“
In tieferen Lagen entstehe Glätte hingegen meist durch Schneematsch. In der Nacht zum Samstag (und auch noch in der Nacht zum Sonntag) könne es durch überfrierende Nässe glatt auf den Straßen werden.
Nachts wird verbreitet leichter Frost zwischen -1 und -5 Grad erwartet, in Hochlagen teils mäßiger Frost bis -7 Grad. Auch am Sonntag können es in Hessen im Bergland weiterhin zu Schauern und Schneeschauern kommen. Es muss mit Glätte gerechnet werden, teilte der DWD in Offenbach mit.