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Aufarbeitung der NS-Zeit in Fulda - Wissenschaftliche Arbeit zu Danzebrink liegt jetzt vor

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In einer wissenschaftlichen Arbeit des Doktoranden Alexander Cramer wurde die Rolle des früheren Fuldaer Oberbürgermeisters Franz Danzebrink in der NS-Zeit untersucht.
In einer wissenschaftlichen Arbeit des Doktoranden Alexander Cramer wurde die Rolle des früheren Fuldaer Oberbürgermeisters Franz Danzebrink in der NS-Zeit untersucht. © Daniela Petersen

Der Fuldaer Magistrat hat Sitzung beschlossen, den „Bericht über die Tätigkeit der Stadtverwaltung Fulda und des Oberbürgermeisters Dr. Danzebrink während der NS-Zeit“ in deutscher und englischer Sprache zu veröffentlichen. Die Danzebrink-Studie liegt jetzt vor.

Fulda - Wie die Stadt Fulda in einer Pressenotiz mitteilt, werden sich die Mitglieder des Magistrats voraussichtlich im Mai weiter mit der Thematik beschäftigen. Welche Schlüsse die Stadt aus der Studie zieht, ist bislang offen.

Die unabhängige wissenschaftliche Aufarbeitung wurde seit Ende 2017 durch Alexander Cramer, Doktorand am Institut für Neueste Geschichte an der Philipps-Universität Marburg erstellt. Betreuer war Prof. Dr. Eckard Conze, der bereits die Rolle des Auswärtigen Amtes während der NS-Zeit untersucht hat.

Fulda: Aufarbeitung der NS-Zeit - Arbeit über Oberbürgermeister Danzebrink

„Aufgrund des großen auch internationalen Interesses am Thema wurde nach der Fertigstellung der deutschen Fassung eine Fachübersetzung ins Englische erstellt, die nun zeitgleich veröffentlicht wird“, schreibt die Pressestelle der Stadt Fulda. (Lesen Sie auch: Neue Forschungsergebnisse: Geschichte der Juden in Fulda reicht bis ins 12 Jahrhundert zurück)

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) betonte im Magistrat die Bedeutung der Arbeit: „Es liegt nun erstmals eine wissenschaftlich fundierte, unabhängige Untersuchung vor, die vorhandene Quellen ausgewertet und zusammengefasst hat.“

111-seitiger Text zum Download verfügbar

Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich mit diesem Thema zu befassen, und daher verbinde er die Veröffentlichung des Textes mit dem Appell an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, sich mit der Historie ihrer Stadt auseinanderzusetzen.

Infoveranstaltung von Stadt und Geschichtsverein

Um die Inhalte der wissenschaftlichen Arbeit für alle Interessierten zu vermitteln, bietet die Stadt Fulda in Kooperation mit dem Fuldaer Geschichtsverein den Vortrag „Die Stadtverwaltung Fulda unter Oberbürgermeister Dr. Franz Danzebrink während der Zeit des Nationalsozialismus“ an. Referent ist Stadtarchivar Dr. Thomas Heiler. Die Veranstaltung soll am 21. April 2022 um 19 Uhr im Forum Kanzlerpalais stattfinden. Aus Platzgründen wird eine Anmeldung an kulturamt@fulda.de oder telefonisch an (0661) 1021442 erbeten.

Der 111-seitige Text in deutscher und englischer Sprache wird auf der städtischen Website www.fulda.de zum Download zur Verfügung gestellt. (akh)

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