Neue Arbeitsmarktzahlen: Weniger Arbeitslose im Kreis Fulda - Chancen für Ukraine-Geflüchtete?

Die Arbeitslosigkeit in Kreis Fulda ist im April weiter gesunken. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen im Kreis mit 3244 um 4,0 Prozent niedriger als im März des Jahres. Dies vermeldete die Agentur für Arbeit.
Fulda - Mit einer Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent, liegt der Kreis Fulda im April damit deutlich unter dem Hessendurchschnitt von 4,5 Prozent. „Von der positiven Entwicklung konnten alle Personengruppen profitieren. Überproportional stark sank die Arbeitslosigkeit bei Männern (-5,0 Prozent), die wieder verstärkt in die Außenberufe zurückkehren konnten, und bei Personen über 50 Jahren (-6,4 Prozent). Erfreulich ist auch der leicht überdurchschnittliche Rückgang bei jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren (-4,1 Prozent)“, schreibt die Agentur für Arbeit.
Während die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat März vorwiegend im Bereich der Arbeitslosenversicherung abnahm, verzeichneten sowohl Arbeitsagentur als auch das Jobcenter des Landkreises einen starken Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Bei der Agentur für Arbeit waren im April 1484 Menschen erwerbslos gemeldet und somit 597 weniger als vor einem Jahr. Beim Kreisjobcenter verzeichnete man binnen Jahresfrist ein Minus von 276 auf 1760.
Fulda: Weniger Arbeitslose im April - Chancen für Ukraine-Flüchtlinge?
Waldemar Dombrowski, Chef der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, freut sich über die Frühjahrsbelebung. Gleichwohl sieht er offenbar erste Anzeichen für eine Abschwächung der Konjunktur. So meldeten sich im April mehr Personen aus einer Beschäftigung arbeitslos als im Monat zuvor. Zugleich mündeten weniger Arbeitslose als im März und erheblich weniger als im April 2021 in den ersten Arbeitsmarkt ein.
„Auch der Stellenzugang hat sich im April reduziert. Der Arbeitgeberservice konnte 352 Stellen akquirieren. Das waren 62 weniger als im März. Trotzdem liegt der Bestand an offenen Arbeitsstellen immer noch um ein Viertel höher als vor einem Jahr“, schreibt die Agentur. Bedarf an Fachkräften bestehe in nahezu allen Bereichen, besonders gesucht werden derzeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Handwerk, in der Pflege sowie in der Gastronomie.
Steigende Energie- und Rohstoffpreise: Große Herausforderungen für Unternehmen
Die zahlreichen offenen Stellen könnten laut der Agentur eine Chance für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen sein. Jedoch ist derzeit wegen der komplexen Situation unklar, in welchem Umfang die Menschen in unserer Region verbleiben und eine Erwerbstätigkeit aufnehmen werden.
„Die Unternehmen in der Region stehen vor multiplen Herausforderungen. Die Corona-Lage hat sich noch nicht gänzlich entspannt, sodass Ausfälle erkrankter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgefangen werden müssen. Sie benötigen dringend qualifiziertes Personal, doch in zahlreichen Berufen fehlen geeignete Bewerber. Zudem stellen der Mangel an Vorprodukten sowie die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise enorme Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft dar“, erklärt Agenturleiter Dombrowski und weist auch auf die negativen Folgen des Krieges in der Ukraine hin. (akh)