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Sommerpause und Fluchtmigration: Arbeitslosigkeit in Fulda gestiegen

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Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Fulda gestiegen. Die Arbeitsagentur sieht vor allem die Sommerpause und die Fluchtmigration als Auslöser. (Symbolbild) © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Fulda gestiegen. Die Arbeitsagentur sieht vor allem die Sommerpause und die Fluchtmigration als Auslöser.

Fulda - In der Region Fulda ist die Arbeitslosigkeit im August gestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 4164 um 474 höher als im Juli (+12,8 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent entspricht (Vormonat: 3 Prozent; Vorjahr: 3,1 Prozent). Damit liegt die Arbeitslosenquote deutlich unter der Hessenquote von 5,1 Prozent. Im Altkreis Hünfeld liegt die Arbeitslosenquote bei 2,4 Prozent.

Fulda: Arbeitslosenquote gestiegen - Sommerpause und Fluchtmigration

„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Sommerferien üblich und wiederholt sich regelmäßig. Allerdings fällt der Anstieg dieses Jahr höher aus, als dies normalerweise der Fall ist“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. „Grund dafür ist wie bereits in den vergangenen zwei Monaten die Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge in den Jobcentern des Agenturbezirks“, so Dombrowski weiter. (Lesen Sie hier: 900 freie Plätze zum Ausbildungsstart - Betriebe befürchten Fachkräftemangel)

So ist die Zahl der Arbeitslosen überwiegend bei Frauen und Menschen ohne deutschen Pass gestiegen. Die Zahl der arbeitslosen Frauen nahm um 266 auf insgesamt 2.084 zu (+14,6 Prozent). Bei Menschen ohne deutschen Pass stieg die Arbeitslosigkeit um 383 Personen auf insgesamt 1.741 an (+28,2 Prozent).

Weitere saisonale Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit sind weitere Meldungen von jugendlichen Schulabgängern ohne Ausbildungsplatz sowie von jungen Menschen, die nach Ausbildungsabschluss nicht übernommen werden konnten. Agenturchef Dombrowski geht davon aus, dass viele jüngere Arbeitslose in den kommenden Wochen beruflich integriert werden können.

Da die geflüchteten Personen Leistungen der Grundsicherung erhalten, hat sich die Zahl der beim Kreisjobcenter gemeldeten arbeitslosen Personen relativ stark erhöht. Zum Ende des Monats sind beim Jobcenter des Landkreises Fulda 2.589 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies sind 429 mehr als im Juli und 526 mehr als vor einem Jahr. Die Agentur für Arbeit verzeichnet 1.575 Arbeitslose und somit ein Plus zum Vormonat von 45, binnen Jahresfrist jedoch ein Minus von 248. Erfreulicherweise ging die Langzeitarbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres in beiden Rechtskreisen zurück.

Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl der im August gemeldeten Stellen um über 12 Prozent auf 393. Zugleich konnten deutlich weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. Hier dürften die bestehenden Risiken für die Wirtschaft wie Lieferkettenprobleme, stark steigende Preise und eine gewisse Verunsicherung eine Rolle spielen. Der Bestand an Arbeitsstellen ist mit 1.958 jedoch nach wie vor solide. Personalbedarf besteht in nahezu allen Bereichen.

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