Arbeitslosigkeit im Kreis Fulda deutlich niedriger als vor Corona - aber: Ukraine-Krieg verunsichert

Auch im Mai setzt sich der Positiv-Trend auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Fulda fort. Vor allem bei Menschen unter 25 Jahren sank die Arbeitslosigkeit deutlich.
Fulda - Die Arbeitslosigkeit in der Region Fulda ist im Mai weiter gesunken. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 3161 um 83 niedriger als im April (-2,6 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent entspricht (Vormonat: 2,6 Prozent; Vorjahr: 3,2 Prozent). Damit bleibt die Quote deutlich unter dem Hessendurchschnitt von 4,4 Prozent, heißt es in einer Pressemitteilung der Arbeitsagentur.
„Wir haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unseren heimischen Arbeitsmarkt weitgehend hinter uns gelassen, während die Folgen des Ukraine-Krieges noch nicht vollständig sichtbar sind“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. So waren vor einem Jahr 834 Personen mehr erwerbslos gemeldet gewesen. Im Mai 2019, das heißt vor der Pandemie, waren 3276 Personen arbeitslos und somit 115 mehr als aktuell.
Fulda: Arbeitslosigkeit niedriger als vor Corona - Ukraine-Krieg verunsichert
Von der Stabilisierung des Arbeitsmarktes haben alle Personengruppen profitiert. Überproportional stark sank die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres bei jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren (-25,8 Prozent) sowie bei Menschen ohne deutschen Pass (-21,1 Prozent). Sehr bemerkenswert ist die Arbeitslosenquote der Unter-25-Jährigen von 2,0 Prozent. (Lesen Sie hier: Landkreis unterstützt Perspektiva: 150.000 Euro pro Jahr für Förderprojekt)
Die Arbeitsagentur verzeichnete binnen Jahresfrist einen Rückgang der Arbeitslosenzahl um 25,9 Prozent auf 1475; auch das Jobcenter des Landkreises Fulda verbuchte mit 1686 arbeitslos gemeldeten Personen ein Minus von 15,9 Prozent. „Unser Arbeitsmarkt ist in guter Verfassung, auch wenn wir die Personen berücksichtigen, die sich in einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme befinden und daher nicht in die Statistik einfließen“, resümiert Agenturleiter Dombrowski.
Gleichwohl ist beim Einstellungsverhalten der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber teilweise eine gewisse Verunsicherung angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges wahrzunehmen. So meldeten sich im Mai 50 Personen weniger aus einer Beschäftigung arbeitslos als im Jahr zuvor. Zugleich fanden jedoch 118 arbeitslose Männer und Frauen weniger den Weg in eine Anstellung.
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Der Arbeitgeberservice konnte von Januar bis Mai insgesamt 1866 Stellen akquirieren. Das waren 63 mehr als im Vorjahr. Besonders nachgefragt werden derzeit Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker, ebenso Kraftfahrzeugmechatronikerinnen und Kraftfahrzeugmechatroniker.
Auf Helferebene bestehen gute Chancen auf eine Einstellung in den Bereichen Reinigung und Hauswirtschaft. Darüber hinaus werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich benötigt, die über Kenntnisse in Buchhaltung oder Personalwesen verfügen. Die Agentur für Arbeit selbst sucht Personal für sachbearbeitende Tätigkeiten. (ah)