Arbeitslosigkeit im Kreis Fulda steigt saisonbedingt an - hoher Bedarf an Fachkräften

Saisonbedingt ist die Arbeitslosigkeit in Osthessen im Januar angestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 4125 um 398 höher als im Dezember (+10,7 Prozent), die Arbeitslosenquote liegt nun bei 3,3 Prozent (Vormonat: 3,0 Prozent; Vorjahr: 2,9 Prozent).
Fulda - Die Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda hat am Dienstag den Arbeitsmarktbericht für den Montag Januar veröffentlich. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Kreis Fulda ist der Arbeitsagentur zufolge saisonbedingt: „Da in sogenannten Außenberufen vor allem Männer tätig sind, hat die winterliche Witterung zu einer überproportionalen Zunahme der Arbeitslosigkeit bei Männern geführt (+15,2 Prozent auf 2.252), während Frauen weitaus weniger betroffen waren (+5,7 Prozent auf 1873)“, heißt es im Bericht.
Fulda: Arbeitslosigkeit steigt an - hoher Bedarf an Fachkräften
Die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer habe sich noch einmal erhöht und liege nun bei 1722. Das sind 10,8 Prozent mehr als im Monat zuvor und 61 Prozent mehr als im Januar 2022. Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, führt dies auf den Sondereffekt der Fluchtmigration aus der Ukraine zurück.
Entsprechend verzeichnete das Jobcenter des Landkreises ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 612 auf 2.506, während bei der Arbeitsagentur aktuell 1619 arbeitslose Personen registriert sind und somit 84 weniger als vor einem Jahr.
Das mittel- und langfristige Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung der Region sieht Agenturchef Dombrowski vor allem im wachsenden Fachkräftemangel. So sei der hohe Bedarf der Betriebe und Unternehmen an Personal und insbesondere an Fachkräften kaum zu decken. 1794 offene Arbeitsstellen liegen dem Arbeitgeberservice vor; Vakanzen bestehen in nahezu allen Branchen und Berufen.
Was die Besetzung dieser Arbeitsplätze erschwert: Fast zwei Drittel aller arbeitslosen Personen verfügen über keine formale berufliche Qualifikation. Arbeitsagentur und Jobcenter versuchen, den betroffenen Menschen passende Qualifizierungsangebote und Umschulungen anzubieten.
Arbeitgebern wird empfohlen, auch in den eigenen Häusern nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ausschau zu halten, die Helfertätigkeiten ausführen, sich jedoch zu einer Fachkraft weiterbilden könnten. Die Agentur für Arbeit unterstützt die Unternehmen in dieser Hinsicht nicht nur durch kompetente Beratung, sondern kann solche „Beschäftigtenqualifizierungen“ unter bestimmten Voraussetzungen auch finanziell fördern. (lio)