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„Arbeitsmarkt erstaunlich stabil“ – Menschen aus der Ukraine stehen verstärkt zur Verfügung

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Agentur für Arbeit
Die Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda hat im Juli einen Anstieg der Arbeitslosenquote im Kreis Fulda registriert. © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Fulda ist gestiegen. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Flüchtlinge aus der Ukraine vermehrt nach Arbeit suchen.

Fulda - In der Region Fulda ist die Arbeitslosigkeit im Juli gestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 3690 um 238 höher als im Juni (+6,9 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent entspricht (Vormonat: 2,8 Prozent; Vorjahr: 3,1 Prozent). Im Altkreis Hünfeld ist die Arbeitslosenquote mit 2,1 Prozent deutlich niedriger, heißt es in einer Mitteilung der Arbeitsagentur.

Fulda: Arbeitslosigkeit steigt – Ukraine-Flüchtlinge suchen vermehrt Jobs

„Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat sind Frauen stärker betroffen als Männer; parallel dazu stieg die Arbeitslosigkeit bei Menschen ohne deutschen Pass überproportional an“, erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. „Dies gründet darauf, dass sich vermehrt aus der Ukraine geflüchtete Menschen auf Arbeitssuche in unserer Region begeben.“

Da die geflüchteten Personen Leistungen der Grundsicherung erhalten, hat sich die Zahl der beim Kreisjobcenter gemeldeten arbeitslosen Personen relativ stark erhöht. Zum Ende des Monats sind beim Jobcenter des Landkreises Fulda 2160 Menschen arbeitslos gemeldet.

Dies sind 168 mehr als im Juni und 180 mehr als vor einem Jahr. Die Agentur für Arbeit verzeichnet 1530 Arbeitslose und somit ein Plus zum Vormonat von 70, binnen Jahresfrist jedoch ein Minus von 340. Erfreulicherweise ging die Langzeitarbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres in beiden Rechtskreisen zurück.

„Der Arbeitsmarkt zeigt sich erstaunlich stabil“

Relativ stark erhöht hat sich auch die Zahl der jüngeren Arbeitslosen. Derzeit sind bei der Agentur für Arbeit und beim Jobcenter 434 Männer und Frauen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet – 85 mehr als im Monat zuvor. Hier kommen saisonale Effekte wie das Ende von Schule beziehungsweise Ausbildung und die Flüchtlingsthematik zusammen. Bei der Arbeitsagentur geht man davon aus, dass die meisten arbeitslosen Ausbildungsabsolventen in nächster Zeit wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können.

„Angesichts der Folgen des Angriffskrieges auf die Ukraine zeigt sich der Arbeitsmarkt erstaunlich stabil“, fasst Agenturleiter Dombrowski zusammen. Ein Minus beim Stellenzugang und -bestand könnte jedoch ein erstes Anzeichen dafür sein, dass einige Unternehmen mit Blick auf die internationalen Risiken vorsichtiger agieren.

Seit Januar konnte der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur 2580 Stellen akquirieren. Das waren 246 weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an Stellen ging ebenfalls zurück: um 123 gegenüber dem Juni und um 357 zum Vorjahresmonat. Dagegen stehen derzeit mehr als 900 Ausbildungsstellen zur Besetzung an, wobei der Ausbildungsmarkt weiterhin in Bewegung ist. (ah)

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