„Oranje boven!“ - Ausstellung „Design & Dynastie“ gibt tiefe Einblicke ins niederländische Königshaus

Die Wilhelmstraße ist nach ihm benannt: Zu seinem 250. Geburtstag erinnert nun die Ausstellung „Design & Dynastie“ im Stadtschloss an Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau. Erst war er Fürst von Fulda, dann König der Niederlande.
Fulda - Des Weiteren bietet die Ausstellung, die ab dem 18. Juni bis zum 28. August 2022 zu sehen ist, einen Blick ins niederländische Königshaus sowie auf zeitgenössische Kunst und Mode aus dem Nachbarland. Für die „Design & Dynastie“ sind Räume und Flure des Stadtschlosses quasi ein Gesamtkunstwerk geworden.
Kuratorin Nicole Uniquole und Stylist Maarten Spruyt haben sich von der jeweiligen Raumgestaltung inspirieren lassen. Das „Grüne Zimmer“ hat es Nicole Uniquole besonders angetan. „Die Besucher werden es fühlen“, ist sie sicher, dass das Arrangement der Kunstwerke in dem Raum seine Wirkung entfaltet.
Fulda: Ausstellung „Design & Dynastie“ gibt Einblicke ins niederländische Königshaus
Für die Ausstellung sind zahlreiche Stücke aus den königlichen Sammlungen in Den Haag in die Barockstadt gekommen. Die Miniaturen beispielsweise wurden noch nie außerhalb der Niederlande gezeigt. Neben eher einfachen, aber fein gezeichneten Porträts sind aufwendige, mit Edelsteinen verzierte Stücke zu bewundern.
Es sind sehr persönliche Kunstwerke, die einst um den Hals oder den Arm getragen wurden. So mancher Edelstein steht für einen Buchstaben, außerdem wurden Haarsträhnen eingearbeitet, erläuterte Claudia Hörster, Direktorin der königlichen Sammlungen, beim Presserundgang, für den auch ein gutes Dutzend Journalisten aus den Niederlanden angereist war.
Weil gerade Sommer ist, in dem in der Regel keine Staatsbankette ausgerichtet werden, können in Fulda Tischleuchter und Teile des Tafelservices gezeigt werden, die derzeit bei offiziellen Anlässen im niederländischen Königshaus auf den Tischen stehen, darunter Entwürfe, die von Königin Maxima noch etwas abgeändert wurden.
Zudem sind einige Schmuckstücke und Diademe ausgestellt, darunter ein mit Perlen verzierter Fächer, der zu einem Schmuckset gehört, das König Wilhelm III. (1817 - 1890) einst seiner Gattin Emma geschenkt hat.
Öffnungszeiten und Ticketpreise
Ausstellung „Design & Dynastie – 250 Jahre Hofleben Oranien-Nassau“, 18. Juni bis 28. August, Stadtschloss Fulda, Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr; Ticketpreise: 12 Euro/8 Euro ermäßigt; Kinder unter 6 Jahren sind frei; Tickets erhältlich an allen Vorverkaufsstellen und online unter fulda2022.reservix.de Mehr Informationen im Internet unter fulda2022.de.
Der Gang durch die „Design & Dynastie“ endet im „Kaisersaal“. Dort sind historische Kostüme zu sehen, die Studierende des Meisterkurses für Schneiderei in Amsterdam eigens für die Ausstellung angefertigt haben und Gäste von durchtanzten Maskenbällen träumen lassen.
Ein Kleid des Modedesigners Jan Taminiau ist ebenfalls ausgestellt. Taminiau hat unter anderem das blaue Kleid designt, das Königin Maxima bei der Krönung von König Willem-Alexander getragen hat.

Für die Ausstellung ist ein Audio-Guide verfügbar, der von der Journalistin Reinildis van Ditzhuyzen, die als Expertin für das niederländische Königshaus aus dem TV bekannt ist, auf Deutsch, Niederländisch und Englisch eingesprochen wurde.
Im Rahmenprogramm lädt das Kulturamt der Stadt Fulda zu zwei kostenlosen Veranstaltungen ein, die den Blick auf Literatur aus den Niederlanden lenken. Eine Anmeldung ist per E-Mail an das Kulturamt (kulturamt@fulda.de) erforderlich.
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Spannung und Schmunzeln verspricht die Lesung von Mathijs Deen am Dienstag, 28. Juni, um 19 Uhr in der Aula der Alten Universität: Der beliebte niederländische Schriftsteller, Journalist und Radiomoderator präsentiert Passagen aus seinem aktuellen Kriminalroman „Der Holländer“.
„Neues aus den Niederlanden“ ist der Literatur-Vortrag von Prof. Dr. Jan Konst am Dienstag, 9. August, um 19 Uhr im VHS-Forum Kanzlerpalais überschrieben. Der Literaturwissenschaftler und Autor widmet sich den Niederlanden, die – gemeinsam mit Flandern – bereits zweimal Gastland auf der Frankfurter Buchmesse (1993 und 2016) waren. Sein Vortrag zeigt, dass die niederländische Gegenwartsliteratur viel zu bieten hat.