Auto von Umwelt-Politikerin aus Großenlüder in Flammen - „Natürlich haben wir verschiedene Vermutungen“

Das Auto von Kommunalpolitikerin Karin Bettinger ist in der Nacht auf Donnerstag vor ihrem Wohnhaus in Großenlüder-Uffhausen ausgebrannt. Die Polizei in Fulda geht von Brandstiftung aus.
+++ 20.51 Uhr: „Ich konnte nicht schlafen und lag noch wach. Da habe ich mich gewundert, warum der Bewegungsmelder reagiert und das Licht im Hof so lange brannte. Und plötzlich veränderte es sich. Es war ein ganz anderes Licht – das war dann der Feuerschein“, berichtet Karin Bettinger.
Ihr Mann Thomas und ihr Sohn Marius, der Berufsfeuerwehrmann ist, hätten dann den Brand, der auch auf Garage und Haus hätte übergreifen können, in Schach gehalten, bis die Feuerwehren aus Uffhausen und Großenlüder angerückt seien.
Nach Auto-Brand in Großenlüder: „Natürlich haben wir verschiedene Vermutungen“
Dafür dass es sich tatsächlich um ein politisches Motiv handeln könnte, spricht, dass der Staatsschutz am Tatort war. „Natürlich haben wir verschiedene Vermutungen, aber darüber sprechen wir nicht. Das muss die Polizei herausfinden, wenn es wirklich Brandstiftung war, und da wollen wir nicht vorgreifen und niemanden fälschlicherweise verdächtigen“, sagt Bettinger.
Update vom 23. September, 16.04 Uhr: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Ford Kuga, der in der Nacht auf Donnerstag vor einem Wohnhaus im Großenlüderer Ortsteil Uffhausen ausgebrannt ist, um den Wagen von Lokalpolitikerin und Naturschützerin Karin Bettinger. Sie ist Mitglied der Unabhängigen Bürgerliste (UBL) in Großenlüder und engagiert sich im Bereich Umwelt und Landwirtschaft.
Fulda: Auto von Umwelt-Politikerin in Flammen - Gezielter Brandanschlag?
Wie die „Hessenschau“ und „OsthessenNews“ berichten, könnte es sich bei dem Vorfall um einen gezielten Brandanschlag handeln. Bettinger sei schon mehrfach Opfer von Schikane geworden. So hätten einmal zwei tote Waschbären in ihrer Hofeinfahrt gelegen. Ein anderes Mal sei ein Storchenmast, den die Politikerin hatte errichten lassen, mutwillig zerstört worden. Nach Informationen der „Hessenschau“ ermittelt die Polizei mögliche Zusammenhänge zwischen den Vorfällen.
Erstmeldung vom 23. September, 9.44 Uhr:
Großenlüder - Das Fahrzeug, ein Ford Kuga, geriet laut Polizei gegen 3.20 Uhr in Brand. „Das Fahrzeug war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs vor einem Wohnhaus in der Straße ,Am Atzmannstein‘ abgestellt“, teilten die Beamten in einer Pressenotiz mit.
Ein Hausbewohner löschte das Feuer noch vor Eintreffen der Feuerwehr. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 11.000 Euro. Die Polizei in Fulda geht nach derzeitigem Stand von einer Brandstiftung aus und hat die Ermittlungen aufgenommen.
Fulda: Brandstiftung in Großenlüder - Auto brennt vor Haus aus
„Die genauen Hintergründe der Tat sind aktuell noch nicht bekannt“, erklärte die Polizei. Nachbarn hatten im Gespräch mit Reportern vor Ort den Verdacht geäußert, es handle sich um einen „Brandanschlag“. Laut der Nachbarn sei es in der Vergangenheit vermehrt zu Vorfällen gekommen.
Um den Sachverhalt zu klären suchen die Ermittler nach Zeugen, die Angaben zur Entstehung des Feuers machen können, sowie Personen oder Fahrzeuge vor Ausbruch des Feuers im Bereich des Brandortes gesehen haben.
Hinweise können bei dem Polizeipräsidium Osthessen unter der Nummer (0661) 1050 mitgeteilt werden. (akh/lio)