„Anschlag auf unsere Gemeinschaft“ - Großenlüderer Kommunalpolitik verurteilt Tat

Nach einem Fahrzeugbrand in Uffhausen hat die Großenlüderer Kommunalpolitik den mutmaßlichen Anschlag verurteilt. Der Fall war Thema in der jüngsten Gemeindevertretersitzung. Die Polizei ermittelt weiter.
Uffhausen - Nachdem der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Marco Herbert (CDU), die Sitzung eröffnet hatte, verlas er eine eineinhalbseitige Rede. In dieser sprach er von einem „feigen“ und „gezielten Brandanschlag auf ein sehr engagiertes und geachtetes Mitglied der Gemeindevertretung“. Karin Bettinger ist UBL-Kommunalpolitikerin sowie Umweltschützerin; in der Nacht zu Donnerstag war ihr Fahrzeug auf dem eigenen Grundstück aus bislang unbekannten Gründen in Flammen aufgegangen.
Herbert wertete die Tat als „Anschlag auf unsere Gemeinschaft und das bürgerliche und ehrenamtliche Engagement in unserer Gemeinde“ und sagte, die Gemeindevertretung verurteile den „aller Wahrscheinlichkeit nach gezielt verübten Brandanschlag auf ein Mitglied der Gemeindevertretung auf das Schärfste“. Dieser sei „nicht hinnehmbar“, denn er sei ein Angriff auf „unser Gemeinwesen“. Es sei „Bürgerpflicht, konsequent gegen Beleidigungen, Bedrohungen und jegliche Formen der Gewalt gegenüber Amts- und Mandatsträgern sowie gegen Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes vorzugehen“.
Fulda: Auto von Umwelt-Politikerin brennt aus - Kommunalpolitik verurteilt Tat
Diese Angriffe müssten mit allen, „einem wehrhaften Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft und strafrechtlich konsequent verfolgt werden“, erklärte der Vorsitzende, der betonte, dass das oberste politische Gremium der Gemeinde hinter der Kommunalpolitikerin stehe. „Diese verachtenswerten und für jeden aufrechten Demokraten unerträglichen Einschüchterungsversuche dürfen und werden uns nicht davon abbringen, weiterhin zum Wohle unserer Gemeinde zu arbeiten und zu streiten“, sagte er. Bereits am Donnerstag hatte Großenlüders Bürgermeister Florian Fritzsch (SPD) seine Fassungslosigkeit nach dem Auto-Brand zum Ausdruck gebracht.
Derweil ermittelt die Polizei in Fulda weiter. Auch wenn das Motiv und die Hintergründe der Tat im Dunkeln liegen, wie es ein Sprecher am Freitag ausdrückte, werde aktuell von Brandstiftung ausgegangen. Jedoch könne dies nicht abschließend bestätigt werden. Die Ermittlungen unter anderem mit der weiteren Begutachtung des Fahrzeugwracks und des Tatorts durch Experten sowie Befragungen dauerten an; aktuell gebe es keinen neuen Sachstand. (nz)