Für die Ortsdurchfahrt Ried werde hier keine größere Verschlechterung und für die Ortsdurchfahrten Weyhers (L3307 und L3258) keine nennenswerte Entlastung erwartet. Dort sei weiterhin mit Verkehr aus der Rhön in Richtung A 66 und Industriegebiet Eichenzell zu rechnen. (Lesen Sie hier: Streit um A7-Ausfahrt Döllbach: Kritiker wollen Bürgerinitiative gründen)
Für Ebersburg sei wichtig, dass das Verkehrsmodell regelmäßig fortgeschrieben werde, betont die Bürgermeisterin. Die Daten mit denen anderer Kommunen in die Vorhersagen einzuspeisen, sei sinnvoll. Dies verbessere die Möglichkeiten der Einflussnahme zur Vertretung der Ebersburger Interessen.
Für das Gewerbegebiet bei Thalau bringe eine Anschlussstelle Gersfeld eine Anbindung, ohne dass eine Ortsdurchfahrt belastet werde, nennt Kram einen Vorteil. Ziel sei es außerdem, die Landesstraße vom Industriegebiet Eichenzell/Welkers über Rönshausen, Lütter, Ried und Schmalnau zur B 279 für den Schwerlastverkehr zu sperren, wenn dieser über die Autobahn geführt werden könne.
Während man in Ebersburg sehr konkret mit den Planungen umgeht, formuliert man im Rathaus von Eichenzell ausgesprochen distanziert und macht fast ein Fragezeichen hinter das Projekt: „Nach unseren Informationen wird zumindest kurzfristig noch kein Planfeststellungsverfahren für die Anschlussstelle in die Wege geleitet. Sofern das Projekt seitens des Bundes realisiert werden sollte, werden wir die Planungen konstruktiv begleiten, um das bestmögliche Ergebnis für unsere Gemeinde zu erreichen“, schreibt Bürgermeister Johannes Rothmund (CDU) auf Anfrage der Redaktion.
Es sei bekannt, dass manche Bürger sich Entlastungen erhofften und andere eine Mehrbelastung befürchteten, schreibt Rothmund, ohne das derzeit extrem von Durchfahrtsverkehr belastete Rothemann und das neuen Verkehr befürchtende Döllbach beim Namen zu nennen. „In diesem Sinne werden wir uns im Planungsprozess, so er denn gegebenenfalls im nächsten Jahr beginnt, verhalten“, schließt seine Stellungnahme eher unkonkret.
„Die Stadt Gersfeld betrachtet die Planungen und Diskussion um die geplante Anschlussstelle Gersfeld mit großer Aufmerksamkeit“, unterstreicht Bürgermeister Dr. Steffen Korell. Als touristisch geprägter Heilklimatischer Kurort sei der Stadt dieses Thema wichtig.
Gersfeld habe großes Interesse daran, dass die Verkehrsbelastung auf der B 279, insbesondere durch den Schwerverkehr, die jetzt schon grenzwertig sei, nicht noch weiter zunimmt. „Ich habe lange und intensiv für eine nächtliche Geschwindigkeitsreduktion in den Ortslagen entlang der B 279 und Lärmsanierungsmaßnahmen gestritten und diese vor einiger Zeit endlich erreicht“, so Korell.
Das Projekt werde sehr differenziert und teilweise auch leidenschaftlich und ideologisch betrachtet. Es würden sowohl die Notwendigkeit und die Chancen, aber eben auch die Risiken und Belastungen für Mensch und Natur gesehen. Er wünsche sich, so der Bürgermeister, dass das Thema differenziert analysiert und faktenbasiert betrachtet werde.