Die freien Plätze zu besetzten, sei mit Blick auf den Fachkräftemangel von zentraler Bedeutung, betont Gerbeth. „Die Auszubildenden, die wir jetzt nicht bekommen, werden in drei bis vier Jahren als Fachkräfte fehlen“, unterstützt Gabriele Leipold, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda, die Aussage von Gerbeth.
Für Manuela Baumbach, Teamleiterin der Personalabteilung bei der Gersfelder Metallwaren GmbH sei unverständlich, dass – wie schon in den Vorjahren – die Ausbildungsplätze in der Firma nicht besetzt werden konnten. (Lesen Sie hier: Abiturnoten im Kreis Fulda sind besser als je zuvor - Experten warnen vor „Einser-Inflation“)
„Die im Unternehmen angebotene Ausbildung zum Packmitteltechnologen ist relativ unbekannt“, erklärt beispielsweise Astrid Vollmer, Leiterin der Personalabteilung bei DS Packaging, die schlechte Lage auf dem Ausbildungsmarkt. Das sei unter anderem auch auf fehlende Bildungsmessen zurückzuführen.
Kaufmännische Berufe im Büromanagement, im Einzelhandel und in der Industrie- und Automobilbranche seien ganz oben bei den Top-Ten-Berufswünschen der jungen Leute.
„Während bei jungen Frauen eine Ausbildung zur medizinischen oder zahnmedizinischen Fachangestellten sowie in der öffentlichen Verwaltung nachgefragt ist, begeistern sich junge Männer für Kfz-Mechatronik oder Industriemechanik“, berichtet Kramer. Verhalten sei die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in der Pflege sowie im Bereich der Gastronomie und Hotellerie.
Horst Kramer blickt dennoch positiv in die Zukunft: „Wir gehen davon aus, dass – wie in den vergangenen Jahren – bis Ende September nahezu alle Ausbildungsinteressierten einen Platz finden werden.“