9-Euro-Ticket lockt nur vereinzelt in Stadtbusse - Stadtbaurat: Fulda stellt sich Mobilitätswende

Wie hat sich das 9-Euro-Ticket auf den Nahverkehr im Stadtgebiet ausgewirkt? Offenbar gab es eine leichte Zunahme beim Freizeitverkehr, wie nun Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) berichtete. Er bezweifelte, ob dies bereits ausreichend für die Mobiltätswende sei.
Fulda - Vor allem in den „Schwachverkehrszeiten“, vor allem an den Wochenenden, seien die Stadtbusse in Fulda mehr genutzt worden. „Dabei handelte es sich vermutlich um Freizeitverkehr“, erklärte Schreiner in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung und beantwortete damit eine Anfrage der SPD-/Volt-Fraktion.
Fulda: Bilanz zu 9-Euro-Ticket - Leichte Zunahme bei Freizeitverkehr
Allerdings liege keine systematische Erhebung vor: In der Kürze der Zeit sei es nicht realisierbar gewesen, vor und während des 9-Euro-Tickets die Fahrgäste zu zählen. Der Wahrnehmung der Fahrerinnen und Fahrer zufolge habe es jedoch keine Überlastung der Stadtbusse gegeben. Keine Fahrgäste mussten stehen gelassen werden; auch Zusatzbusse waren nicht nötig. Eine verstärkte Nachfrage auf bestimmten Linien oder zu bestimmten Fahrtzielen konnte nicht beobachtet werden.
„Eine verstärkte Nutzung in der Hauptverkehrszeit, insbesondere im morgendlichen Berufsverkehr konnte nicht beobachtet werden“, erklärte Schreiner. Der Stadtbaurat betonte, dass die stärkere Nutzung der Stadtbusse zwischen Juni und August erfreulich sei. Er unterstrich allerdings auch: „Eine Mobilitätswende wird nicht durch zusätzliche Freizeitverkehre bewirkt. Für diese ist eher ein Umstieg der Berufspendelnden erforderlich.“ (Lesen Sie hier: Digitaler und flexibler: Busverkehr in Fulda soll modernisiert werden)
Stadtbaurat: „Eine Mobilitätswende wird nicht durch zusätzliche Freizeitverkehre bewirkt“
Grundsätzlich bewertet Schreiner das Ticket so: „Ein Flatrate-Ticket zu einem extremen Tiefpreis lockt natürlich viele Kundinnen und Kunden zum Kauf. Hinsichtlich der Ticket-Inanspruchnahme und der Werbung für den ÖPNV ist das Ticket für neun Euro positiv.“ Grundsätzlich stelle sich die Stadt Fulda der Mobilitätswende.
Zuvor hatte er bereits eine Stellungnahme der RhönEnergie zum Ticket vorgetragen. Die Verkehrsbetriebe hatten rund 26.000 der 9-Euro-Tickets verkauft. Das sei aber nur ein Bruchteil der Tickets in der Region insgesamt; denn diese waren auch etwa bei den RMV-Verkaufsstellen oder im Internet zu erwerben. (sam)