Noch fließt das Bio-Erdgas aber durch die osthessischen Gasleitungen. Allerdings: Falls die Erdgasversorgung wirklich zusammenbrechen sollte, dann helfen auch die Biothan-Mengen nicht weiter. „Bei einer akuten Gasmangellage würde das Biothan wegen des mangelnden Gasdrucks im Netz nicht beim Kunden ankommen“, erläutert die RhönEnergie. (Lesen Sie hier: Stadtwerke in der Krise? RhönEnergie sieht sich für schwere Zeiten gut gerüstet)
Verkauft wird das Biomethan der Biothan-Anlage über die RhönEnergie im regulären Gasvertrieb. Die erzeugten Mengen helfen der RhönEnergie derzeit, die Preise zu stabilisieren. „Erst ab dem nächsten Jahr werden die gestiegenen Gas-Marktpreise unserem Tochter-Unternehmen Biothan GmbH direkt zugutekommen, da die bestehenden Gaslieferverträge dann neu verhandelt und an das Marktniveau angepasst werden“, berichtet die RhönEnergie.
Allerdings hat die Biothan-Anlage derzeit mit den steigenden Energiepreisen zu kämpfen – obwohl sie selbst Energie produziert: Sie benötigt sehr viel Strom für die Wärme im Fermentationsprozess. „Die hohen Stromkosten werden deshalb in diesem Jahr das Ergebnis beeinflussen. Dennoch erwarten wir auch im Jahr 2022 ein positives Ergebnis“, erklärt die RhönEnergie. Die Anlage verarbeitet jährlich 64.500 Tonnen Rest- und Abfallstoffe und erzeugt 47 Millionen Kilowattstunden Biomethan.