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Blutvorräte für den Sommer gebraucht: In der Reisezeit rücken Spenden in den Hintergrund

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Blutspenden
Damit der Stand der Blutkonserven nicht wieder so kritisch wie in den vergangenen Wochen wird, braucht es weiterhin neue Spender. (Symbolbild) © Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Die Sommermonate haben begonnen und damit auch die Urlaubsreisen. Auf der Strecke bleibt dabei jedoch das Blutspenden – obwohl dringend neue Spender gebraucht werden.

Fulda - Blutkonserven halten sich nicht lange. Maximal 42 Tage können sie gelagert werden. Kommt es auf die Thrombozyten – also die weißen Blutkörperchen – an, hält sich eine Spende sogar nur zwischen vier bis fünf Tagen. Das erklärt Eberhard Weck, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg und Hessen.

Deswegen sollten nicht mehr als zwei Tage zwischen Blutspendeterminen liegen. Das Problem gerade jetzt in den Sommermonaten sei, dass die Spender durch die wiederauflebende Reiselust abgelenkt sind, und das Blutspenden auf der Strecke bleibt.

Fulda: Blutvorräte für den Sommer benötigt - Blutspenden wird in Urlaubszeit vernachlässigt

„Ich wünsche mir, dass alle, bevor sie sich auf in die Ferne machen, noch einmal hier ‚Hallo‘ sagen, und etwas Blut dalassen“, bringt Weck zum Ausdruck. Denn je nachdem, wo der Urlaub hingeht, kann es sein, dass danach eine Zeit lang nicht gespendet werden darf. Die vergangenen zwei Wochen sei der Stand der Blutreserven kritisch gewesen, teilweise habe man nur noch Vorräte für einen Tag gehabt. Mittlerweile habe sich die Lage aber etwas entspannt. „Wir haben wieder etwas Luft zum Durchschnaufen und einen Vorrat für drei bis vier Tage“, berichtet Weck erleichtert.

Das bestätigen auch die Krankenhäuser im Landkreis Fulda. „Das Herz-Jesu-Krankenhaus ist gegenwärtig ausreichend mit Blutkonserven der gängigen Blutgruppen versorgt”, so Dr. Rüdiger Hacker, ärztlicher Direktor des Krankenhauses. Auch die Helios Klinik in Hünfeld meldet zum jetzigen Zeitpunkt keinen Mangel an Blutkonserven.

Dr. Heike Weißer, Direktorin des Instituts für Laboratoriumsmedizin des Fuldaer Klinikums, berichtet: „Das Klinikum Fulda verfügt seit vielen Jahren über ein sogenanntes Blutversorgungs-Management, das den Umgang mit Blutkonserven detailliert regelt und einen angemessenen Umgang sicherstellt.“

Durch dieses Management verfüge auch das Klinikum Fulda noch über ausreichende Kapazitäten. „Die Versorgung unserer Patienten ist zum jetzigen Zeitpunkt noch uneingeschränkt sichergestellt“, berichtet Weißer. Es mussten noch keine Operationen abgesetzt werden. (Lesen Sie auch: Corona-Personalausfälle belasten Kliniken in der Region)

DRK Fulda ermutigt neue Spender: „Leben retten ist ganz einfach“

Doch der Sommer und die Urlaubszeit sind noch lang. Damit der Stand der Blutkonserven nicht wieder so kritisch wie in den vergangenen Wochen wird, braucht es weiterhin neue Spender. Die Blutspendebeauftragte des DRK Fulda, Katja Krah, ermutigt potenzielle neue Spender: „Ihr müsst euch einfach trauen und zu einem unserer Blutspendetermine kommen. Leben retten ist ganz einfach.“

Am dringendsten wird die Blutgruppe 0 Rhesus negativ gebraucht. „Diese ist ein ‚Universalschmiermittel‘ und kann bei Notfällen zur Erstversorgung immer verabreicht werden“, erklärt Eberhard Weck. „Aber die Blutgruppe schützt nicht vor einer Spende“, sagt er in leicht scherzhaften Ton.

Das Blutspenden selbst ist ganz einfach. Krah erklärt: „Um sich als Spender zu melden, muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Das Höchstalter für Erstspender liegt bei 65.“ „Spenden kann man aber auch noch darüber hinaus“, fügt Schäfer hinzu. Außerdem muss man mehr als 50 Kilogramm wiegen und sich gesund und fit fühlen.

Fulda: Blutspenden rückt wegen Reisen in den Hintergrund - Vorräte für Sommer gebraucht

Für die erste Blutspende sollte man eine Stunde Zeit einplanen. Die reine Blutentnahme dauert nur etwa zehn Minuten. Dabei werden 500 Milliliter Blut sowie eine Blutprobe für die Untersuchung des Blutes im Labor entnommen. Die restliche Zeit des Termins wird für die Anmeldung, das Ausfüllen des Fragebogens, das vertrauliche Arztgespräch sowie die Ruhepause im Anschluss an die Spende benötigt.

Am Tag der Spende sollte man ausreichend gegessen und getrunken haben. Auch der Personalausweis darf am Tag der Spende nicht vergessen werden. Nach etwa vier Wochen erhält der Erstspender postalisch seinen Blutspendeausweis mit Angabe seiner Blutgruppe.

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