„Millionengrab“: Bürgerliste Eichenzell erklärt Smart City für gescheitert

Die Bürgerliste Eichenzell übt harsche Kritik am Projekt „Smart City“. Die Ausgaben seien „exorbitant“ hoch und nicht nachvollziehbar. Der Projektleiter ließe viele Fragen unbeantwortet. Die Fraktion fordert Transparenz und Kosteneffizienz.
Eichenzell - „Für uns ist das Smart City Projekt so gut wie gescheitert“, sagt Bürgerliste-Fraktionschef Joachim Weber. „Intransparente Finanzen mit Verschwendung von Millionenbeträgen, exorbitante und nicht nachvollziehbare Ausgaben, für den Bürger unverständliche Projekte sowie ein Projektleiter, der viele Fragen nicht beantworten kann oder will, lassen eigentlich nur einen Ausstieg aus dem Millionengrab zu.“ Weber sagt, die Gemeinde Eichenzell müsse erkennen, dass sie als Kommune mit dem Projekt überfordert sei. Wenn nichts Sinnvolles gelinge, müsse sie einen Schlussstrich ziehen.
Fulda: Bürgerliste Eichenzell erklärt „Smart City“ für gescheitert
Er fordert fünf Änderungen: Die Gemeinde, die für 3,5 Millionen Euro Serverkapazitäten eingekauft hat, müsse klären, welche IT-Plattform sie überhaupt braucht. Zweitens müsse sich die Gemeinde bei den konkreten Projekten auf das konzentrieren, was Bürgern und Wirtschaft tatsächlich etwas bringe. „Wir brauchen keine Parkraumbewirtschaftung, digitale Orchester oder Telepflege mit Telerucksack.“ (Lesen Sie auch: Ernüchterung nach erster Begeisterung: Gemeindevertreter geben trotzdem Go für Smart-City)
Die Gemeinde aus dem Kreis Fulda müsse für Kosteneffizienz sorgen. Das sei bei fast sieben Vollzeitstellen für das Projekt und zusätzlich 700.000 Euro an Beraterkosten nicht der Fall. Viertens müssten Projektleiter und Bürgermeister alle Informationen zu dem Projekt öffentlich und transparent erteilen. Fünftens brauche das Vorhaben ein Projektteam, das mit Leidenschaft arbeite und die politischen Gremien als Partner sehe. Er könne sich nicht vorstellen, dass die Gemeindevertretung weitere Mittel freigebe, wenn die fünf Punkte nicht gelöst würden. Weber: „Wenn die Verwaltung jetzt nicht rasch auf die Gremien zugeht, ist Smart City nicht mehr zu retten.“