„Das sind sehr gute Nachrichten, und das ist ein sehr guter Tag für den Landkreis“, freut sich der Landrat am Dienstag gegenüber unserer Zeitung. „Wir kommen unserem Ziel, jeden Haushalt im Landkreis mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen, damit einen großen Schritt näher.“ Woide geht davon aus, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis die Millionen aus Berlin verbaut sind: „Der Ausbau bringt uns enorm voran. Aber ihn umzusetzen, ist eine große Herausforderung.“
Der 49,1 Millionen-Euro-Zuschuss aus Berlin ist Teil eines größeres Projekts. Insgesamt will der Landkreis für die Versorgung der „Grauen Flecken“ 100 Millionen Euro ausgeben. Woide hoffte auf Zuschüsse aus Berlin und Wiesbaden von insgesamt 90 Prozent. Nach Informationen unserer Zeitung kommt auch ein namhafter zweistelliger Millionenbetrag aus der Landeskasse. Woide bestätigt, dass Kreis und Land „in guten Gesprächen“ seien. Aber zur Höhe möglicher Förderungen könne er nichts sagen.
Eine Anfrage unserer Zeitung im Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung zur Zuschusshöhe blieb am Dienstag unbeantwortet. Auch Lenders begrüßt diese Förderung. „Unserem Ziel, gigabitfähige Internetverbindungen für alle Haushalt und Unternehmen zu schaffen, kommen wir damit wieder ein Stück näher“, sagt der FDP-Bundestagsabgeordnete. Schnelles Internet sei ein zentrales Kriterium zur Standortwahl für Unternehmen und steigere die Attraktivität der Kommunen.
Gerade in Pandemiezeiten sei deutlich geworden, wie wichtig schnelle Internetanschlüsse im Home-Office seien. Lenders ist überzeugt: „Breitband ist Zukunft, nur mit einer leistungsstarken digitalen Infrastruktur kann der Landkreis Fulda gestärkt werden und können neue Arbeitsplätze entstehen und erhalten werden.“
Der Zuschuss ist ein „Bis-zu-49,1- Millionen-Euro-Zuschuss“. Sollte sich zeigen, dass in bestimmten heute unterversorgten Gebieten ein privates Unternehmen wie die Telekom auf eigene Rechnung Glasfaser in alle Haushalte verlegt, zahlen Kreis, Land und Bund dafür keinen Zuschuss. Woide sicherte den Städten und Gemeinden des Landkreises bereits zu, dass sie sich am Ausbau nicht finanziell beteiligen müssen.