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Bund verspricht 49,1 Millionen: Riesenschub für Glasfaser-Ausbau im Landkreis Fulda

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Von: Volker Nies

Breitbandausbau
Der Landkreis Fulda ist dem Ziel, jeden Haushalt mit Glasfaser zu versorgen, einen großen Schritt näher gekommen. (Symbolbild) © Uwe Anspach/dpa

Landrat Bernd Woide (CDU) ist schier aus dem Häuschen: „Das ist eine exorbitante Summe.“ Worüber Woide sich freut: Die Bundesregierung sagt dem Landkreis Fulda 49,1 Millionen Euro für den Glasfaser-Ausbau zu. Das Land wird wohl noch einen Millionenbetrag drauflegen.

Fulda - Der Landkreis Fulda will das Glasfasernetz flächendeckend ausbauen – mit Glasfaser bis in die Haushalte. Im nächsten Schritt sollen die „Grauen Flecken“ mit schnellen Leitungen versorgt werden – die Orte, in denen die Übertragungsleistung unter 100 Megabit pro Sekunde liegt. Der Landkreis hat sich viel vorgenommen. Er schätzt, dass er dafür 100 Millionen Euro aufwenden muss. Den Bund und das Land Hessen fragte er nach Zuschüssen.

Aus Berlin kommt jetzt kräftiges grünes Licht, wie der FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Lenders unserer Zeitung berichtet: „Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert den Breitbandausbau im Landkreis Fulda mit über 49,1 Millionen Euro“, berichtet Lenders.

Fulda: Bund verspricht 49,1 Millionen - Riesenschub für Glasfaser-Ausbau

Chef des Ministeriums ist Lenders‘ Parteifreund Volker Wissing (FDP). Mit dem Zuschuss soll der Landkreis den Breitbandausbau in unterversorgten Gebieten im ländlichen Raum beschleunigen und Versorgungslücken schließen. (Lesen Sie hier: Glasfaser für 22 Standorte in Fulda: Förderung durch Land Hessen in Millionen-Höhe)

„Erstmals fließen aus den Töpfen des Bundes Mittel in den Glasfaserausbau in Gebiete mit einer Internetversorgung von weniger als 100 Megabit pro Sekunde, die sogenannten ,Grauen Flecken‘. Damit wird die Förderung deutlich ausgeweitet“, erläutert Lenders. Bislang waren nur Gebiete mit einer Versorgung unter 30 Megabit pro Sekunde („Weiße Flecken“) förderfähig. Nach Lenders‘ Einschätzung sind die 49,1 Millionen Euro eine der höchsten Förderungen, die ein Landkreis vom Bund erhält.

„Das sind sehr gute Nachrichten, und das ist ein sehr guter Tag für den Landkreis“, freut sich der Landrat am Dienstag gegenüber unserer Zeitung. „Wir kommen unserem Ziel, jeden Haushalt im Landkreis mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen, damit einen großen Schritt näher.“ Woide geht davon aus, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis die Millionen aus Berlin verbaut sind: „Der Ausbau bringt uns enorm voran. Aber ihn umzusetzen, ist eine große Herausforderung.“

Der 49,1 Millionen-Euro-Zuschuss aus Berlin ist Teil eines größeres Projekts. Insgesamt will der Landkreis für die Versorgung der „Grauen Flecken“ 100 Millionen Euro ausgeben. Woide hoffte auf Zuschüsse aus Berlin und Wiesbaden von insgesamt 90 Prozent. Nach Informationen unserer Zeitung kommt auch ein namhafter zweistelliger Millionenbetrag aus der Landeskasse. Woide bestätigt, dass Kreis und Land „in guten Gesprächen“ seien. Aber zur Höhe möglicher Förderungen könne er nichts sagen.

Video: Bundestag beschließt Recht auf schnelles Internet

Eine Anfrage unserer Zeitung im Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung zur Zuschusshöhe blieb am Dienstag unbeantwortet. Auch Lenders begrüßt diese Förderung. „Unserem Ziel, gigabitfähige Internetverbindungen für alle Haushalt und Unternehmen zu schaffen, kommen wir damit wieder ein Stück näher“, sagt der FDP-Bundestagsabgeordnete. Schnelles Internet sei ein zentrales Kriterium zur Standortwahl für Unternehmen und steigere die Attraktivität der Kommunen.

Gerade in Pandemiezeiten sei deutlich geworden, wie wichtig schnelle Internetanschlüsse im Home-Office seien. Lenders ist überzeugt: „Breitband ist Zukunft, nur mit einer leistungsstarken digitalen Infrastruktur kann der Landkreis Fulda gestärkt werden und können neue Arbeitsplätze entstehen und erhalten werden.“

Der Zuschuss ist ein „Bis-zu-49,1- Millionen-Euro-Zuschuss“. Sollte sich zeigen, dass in bestimmten heute unterversorgten Gebieten ein privates Unternehmen wie die Telekom auf eigene Rechnung Glasfaser in alle Haushalte verlegt, zahlen Kreis, Land und Bund dafür keinen Zuschuss. Woide sicherte den Städten und Gemeinden des Landkreises bereits zu, dass sie sich am Ausbau nicht finanziell beteiligen müssen.

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