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Großer Einsatz für Mittelstand und Fahrer: Bundesverdienstkreuz an Eichenzeller Unternehmer verliehen

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Von: Volker Nies

Claus O. Herzig
Regierungspräsident Mark Weinmeister (links) zeichnete den Unternehmer Claus-O. Herzig mit dem Verdienstkreuz erster Klasse aus und dankte dessen Ehefrau Edith für die große Unterstützung, die sie ihrem Mann gab. © Volker Nies

Große Ehre für einen erfolgreichen und engagierten Unternehmer: Claus-O. Herzig (71), Eigentümer der internationalen Spedition Oscar Herzig und von 2000 bis März 2022 Landesvorsitzender des Fachverbands Güterkraftverkehr und Logistik, erhielt das Bundesverdienstkreuz. 

Eichenzell - „Unsere Gesellschaft lebt von Menschen wie Claus Herzig, die sich über Jahrzehnte mit unermüdlichem Einsatz für die Gemeinschaft einsetzen“, lobte Regierungspräsident Mark Weinmeister. Er überreichte Herzig am Donnerstagabend (27. Oktober) auf Schloss Fasanerie im Kreis Fulda das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

„Das Bundesverdienstkreuz wird selten verliehen. Wenn Herr Herzig heute sogar das noch seltenere Verdienstkreuz erster Klasse erhält, dann zeigt das sein herausragendes Engagement“, sagte Weinmeister.

Fulda: Bundesverdienstkreuz für den Eichenzeller Unternehmer Claus-O. Herzig

Der Regierungspräsident stellte heraus, dass sich Herzig nicht nur für die Interessen der Unternehmen eingesetzt habe, sondern in gleicher Weise für das Wohl seiner Mitarbeiter – nicht zuletzt der Fahrer. Auch Herzig stellte in seinen Dankesworten heraus, dass ihm das Wohl der Fahrer immer am Herzen gelegen habe. „Ein Grundübel unserer Branche liegt darin, dass das Fahrpersonal leider nicht die Wertschätzung erhält, die es verdient“, sagte der Geehrte. Ihm sei es zudem immer wichtig gewesen, eine Ordnung im Logistikgewerbe zu erhalten, in welcher der Mittelstand gut existieren könne.

„Claus Herzig ist ein Visionär“, betonte Prof. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung. „Schon vor 20 Jahren erkannte er die Gefahr, die ein Mangel an Fahrern für unsere Gesellschaft bedeutet. Deshalb hat er sich für eine Reihe von Maßnahmen eingesetzt, die die Arbeitsbedingungen der Brummi-Piloten verbessern“, berichtete Engelhardt. Heute fehlten in Deutschland 100.000 Fahrer.

Claus-O. Herzig war nach dem Betriebswirtschaftsstudium in das Speditionsunternehmen eingetreten, das sein Großvater Oscar Herzig gegründet hatte. 2000 wurde Claus-O. Herzig Alleingesellschafter. 2020 gab er die Geschäftsführer an seine Tochter Victoria ab, doch er ist weiter Hauptgesellschafter. (Lesen Sie hier: Auszeichnung für Arbeit zur Teilhabe: Viviane Schachler erhält ersten Dr.-Norbert-Schmidt-Preis)

In der Kommunalpolitik war er FDP-Fraktionschef in der Stadtverordnetenversammlung in Fulda und FDP-Kreisvorsitzender. Im ADAC Hessen-Thüringen gehört er seit 2005 dem Landesvorstand an und wurde dort Schatzmeister und stellvertretender Landesvorsitzender. 1998 war er Ideengeber der Aktion Kinder-Unfallhilfe, 1999 war er Mitgründer der Interessengemeinschaft Industriepark Rhön (Igir) in Eichenzell, seit 2001 ist er Mitglied der IHK-Vollversammlung.

Der Schwerpunkt seines Engagements liegt jedoch beim bundesdeutschen Güterkraftgewerbe. „Herr Herzig ist einer der wichtigsten Interessenvertreter des privaten Güterkraftgewerbes in Hessen“, sagte Weinmeister. Von 2006 bis 2018 war Herzig ehrenamtlicher Vizepräsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL).

„Zahlreiche Initiativen des BGL im Kampf gegen Dumpingwettbewerb und sozial unverträgliche Beschäftigungsbedingungen tragen seine Handschrift“, stellte Weinmeister heraus. Seit 2003 ist Herzig Verhandlungsführer in den Tarifverhandlungen und Mitglied im Präsidium der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

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