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Busfahren in Fulda soll einfacher und günstiger werden - auch mit Blick auf Landesgartenschau

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Von: Andreas Ungermann

Vom Stadtschloss aus soll ab der Landesgartenschau die neue Linie 9 den Aueweiher bedienen. (Archivfoto)
Vom Stadtschloss aus soll ab der Landesgartenschau die neue Linie 9 den Aueweiher bedienen (Archivfoto). © Torsten Goßmann

Der Öffentliche Personennahverkehr in Fulda soll attraktiver und somit auch stärker genutzt werden. Das ist der Wille der Stadtpolitik. Zweimal steht das Thema Busverkehr in Fulda im Ausschuss für Digitales, Wirtschaft und Verkehr auf der Tagesordnung.

Fulda - Bereits im November hatte die SPD/Volt-Fraktion in Fulda einen Antrag zur Vereinheitlichung des Tarifgebiets in der Fuldaer Stadtregion gestellt. „Es kann nicht sein, dass ein Fuldaer von Lehnerz bis nach Istergiesel fährt und dafür weniger bezahlt als ein Petersberger, der gerade einmal drei Stationen fährt, aber dabei die Stadtgrenze passiert“, sagt Hans-Joachim Tritschler.

Fulda: Busfahren soll attraktiver werden - auch für die Landesgartenschau

Die Fuldaer SPD verspricht sich von einer einheitlichen Tarifzone eine Attraktivierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und hofft in der Folge auf eine stärkere Frequentierung der Buslinien. (Lesen Sie auch: Fulda: Elektrobusse für Stadtverkehr - Fahrgefühl „fast wie bei Straßenbahn“)

Alleine ist Tritschler mit seiner Ansicht nicht. Die CDU in Petersberg hatte bereits im Mai beantragt, den Kernort an die Tarife für die Stadtregion anzubinden – mit derselben Begründung. „Der Wunsch wurde von den Anrainer-Kommunen ebenfalls geäußert“, bestätigt der Geschäftsführer der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Fulda (LNG), Daniel Vollmann.

Eine Entscheidung sei jedoch bislang nicht gefallen. Die Gespräche mit dem zuständigen Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) liefen ergebnisoffen, erklärt Vollmann zum Sachstand. Die Tarifeinheit ist indes nicht die einzige Baustelle, die Tritschler und die Sozialdemokraten sehen.

Zum einen gehöre auch ein Kurzstreckenticket zu den Notwendigkeiten, um eine größere Akzeptanz für die Linienbusse zu schaffen. Zum anderen, so sagt er, sieht die SPD die Stadt in der Pflicht, besser auf den Nahverkehr aufmerksam zu machen und über die entsprechenden Angebote zu informieren.

Aber die seien auch noch ausbaufähig, fügt Tritschler an. So liegt ihm etwa ein Ringverkehr zwischen Sickels, Niederrode, Zell, Istergiesel, Harmerz und Johannesberg zum Münsterfeld am Herzen. „Die Bürgerinnen und Bürger aus den Stadtteilen müssen erst per Bus in die Innenstadt, um dann wieder in Richtung Haimbach aus der Stadt herauszufahren“, schildert Tritschler. Das sei gerade für Patienten, die zu Behandlungen wollen, umständlich.

In der Taktung der Busse und den Fahrzeiten sehen die Sozialdemokraten ebenfalls Verbesserungsbedarf im Stadtgebiet. Wer etwa nach den Domplatzkonzerten noch in eine Kneipe habe gehen wollen, der habe doch wieder mit dem Auto statt dem Bus in die Innenstadt fahren müssen, weil es nachts an Verbindungen mangele, moniert Tritschler. (Lesen Sie auch: Car-Sharing in Fulda: Bürger können jetzt vier E-Autos mieten)

Fulda: Neue Line 9 soll ab Landesgartenschau den Aueweiher bedienen

Am Donnerstagabend wird der Magistrat dem Ausschuss eine Vorlage mit zwölf Einzelmaßnahmen zur Beschlussfassung unterbreiten. Dabei geht es nicht allein um die Taktung oder Umbenennungen von Haltestellen, sondern auch um Umstellungen und neue Buslinien in der Stadt.

So soll die neue Linie 9 ab der Landesgartenschau vom Stadtschloss aus den Aueweiher bedienen. Am Torhaus – dem neuen Eingang zum Tiergarten – soll laut Vorlage eine neue Haltestelle eingerichtet werden. Außerdem wird es dann um die Schaffung alternativer Angebote wie Bürgerbusse in einzelnen Stadtteilen und die Digitalisierung des Anrufsammeltaxis gehen.

Mit der dritten Umsetzungsstufe des Nahverkehrsplans der Stadt Fulda zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 beziehungsweise 2023 steht auch der Ausbau der Fahrplanauskunft am Busbahnhof „Stadtschloss“ zu einer Mobilitätszentrale an. Hier ist noch die Finanzierung final von Bau- und Planungskosten endgültig mit dem RMV abzustimmen.

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