Das bestätigt auf Anfrage unserer Zeitung Birgit Bergemann, Geschäftsführerin des Unternehmens John, das im Jahr 1993, damals mit Klaus Schröder an der Spitze, gemeinsam mit sechs weiteren Gesellschaftern CargoLine gegründet hatte. „Wir hätten das Hauptumschlagslager gerne weiterhin hier betrieben, haben aber kein Grundstück für eine Erweiterung bekommen.“
Zahlreiche Gemeinden im Landkreis Fulda seien angefragt worden, doch weder in Flieden noch in Neuhof noch in Hünfeld oder andernorts seien freie Flächen vorhanden gewesen.
Daher hatte sich CargoLine schon vor einiger Zeit entschlossen, auf einem verkehrsgünstig zwischen den Autobahnen 4, 5 und 7 gelegenen Grundstück in Niederaula neu zu bauen und das neue Lager selbst zu betreiben. Die Grundsteinlegung für das rund 10 800 Quadratmeter große Lager mit 126 Toren war bereits im Oktober vergangenen Jahres erfolgt; im ersten Quartal 2023 soll es in Betrieb genommen werden.
CargoLine spricht von einer Investition in zweistelliger Millionenhöhe. Die neue Anlage habe unter anderem den Vorteil, dass anders als in Welkers das Zentral- und das Europahub in einem Gebäude vereint und Prozesse optimiert werden könnten. (Lesen Sie auch: Auf dem Weg zum E-Lkw: Projekt der Hochschule Fulda erforscht Alltagstauglichkeit)
Es sei eine „Win-win-Situation“ sowohl für CargoLine als auch für die Spedition John, heißt es in einer Pressemitteilung. Denn das Welkerser Unternehmen gewinne nun Platz für eigenes Wachstum. In der Tat erklärt auch Geschäftsführerin Bergemann: „Dass wir als Spedition gleichzeitig ein Hub betreiben, ist einzigartig und hat uns auch manchmal an die Grenzen gebracht.“
Nun liege in der Veränderung eine Chance: „Wir haben jetzt mehr Kapazitäten, mehr Lagerflächen und auch mehr Mitarbeiter zur Verfügung, um uns weiterzuentwickeln.“ Ein Wermutstropfen: Um die 15 Mitarbeiter könnten künftig von Eichenzell nach Niederaula wechseln. Ansonsten habe der CargoLine-Umzug ab er eher geringe Auswirkungen für die Spedition, sagt Bergemann und bekräftigt: „Wir bleiben weiterhin in der Region.“
Nicht ganz so glücklich über die Verlagerung äußert sich hingegen Eichenzells Erster Beigeordneter Peter Happ (CDU): „Wir bedauern die Verlagerung sehr. Leider waren wir nicht in der Lage, Erweiterungsflächen anzubieten.“
Es sei nicht das erste Mal, dass aus diesem Grund Unternehmen abgesagt werden müsse. Bedauerlich sei dies auch, weil die Gemeinde nun auf „ein nicht unerhebliches Steueraufkommen“ verzichten müsse.