Der Landkreis sieht einen Grund für den Anstieg im Auftauchen der Omikron-Variante. „Im Landkreis Fulda liegt der zweite bestätigte Fall der Omikron-Variante vor. Zudem gab es in den vergangenen Tagen 140 weitere Verdachtsfälle auf die Omikron-Variante. Der starke Anstieg der Corona-Zahlen der vergangenen Tage dürfte damit auch auf die Omikron-Variante zurückzuführen sein“, sagte Sprecherin Lisa Laibach am Montag.
Als Reaktion auf die hohen Zahlen gilt inzwischen auf vielen Plätzen im Kreis ein Alkoholverbot. In einigen Fußgängerzonen ist die FFP2-Maske Pflicht. Die betroffenen Kommunen unterstützen das: „Das über die Allgemeinverfügung des Landkreises verhängte Verbot des öffentlichen Alkoholkonsums an bestimmten Stellen in der Innenstadt kann ein Baustein sein, um die derzeit hohen Covid-19-Infektionszahlen in der Region zu verringern“, äußert die Stadt Fulda.
Bundesweit wird darauf verwiesen, dass die Infektionszahlen in den Kreisen in Südbayern und Ostsachsen besonders hoch sind, in denen die Impfquoten niedrig sind. Sind im Landkreis Fulda vielleicht sehr wenige Menschen geimpft?
Genaue Zahlen gibt es nicht. Bei den Meldungen der in Hessen vorgenommenen Corona-Impfungen an das RKI wird nur die Postleitzahl der Impfstelle erfasst, nicht die PLZ des geimpften Bürgers. „Deshalb ist es nicht möglich, wirklich valide Impfquoten auf Stadt- oder Landkreisebene auszuweisen, weil sich ein Großteil der Bürger nicht im Wohnort impfen lässt“, erklärt das Sozialministerium. Diese Aussage dürfte vor allem für die Impfzentren gelten. Viele Vogelsberger ließen und lassen sich in Fuldaer Krankenhäusern impfen.
Allerdings: Die Kassenärztliche Vereinigung erhebt die Zahl der Impfungen durch die niedergelassenen Haus- und Fachärzte. Diese Zahl hat einen stärkeren Bezug zum Wohnort, da die meisten Menschen ihren Hausarzt entweder im eigenen Ort oder einem Nachbarort haben dürften.
Hier zeigt sich: Die Impfquote in Fulda liegt sogar etwas über dem Hessenschnitt. Hessenweit haben die niedergelassenen Ärzte pro 100 Einwohner von April bis Weihnachten 78,8 Impfungen vorgenommen. In Fulda liegt der Wert mit 80,7 etwas über dem Schnitt. Im Vogelsberg (72,4) und Main-Kinzig (71,3) liegt er niedriger, in Hersfeld-Rotenburg (89,2) liegt er höher. Auch in Frankfurt (74,2) und Kassel (56,2) wird durch Hausärzte wenig geimpft. / vn
„Bei der aktuell sehr hohen Inzidenz im Kreis ist eine Reduzierung der Kontakte unbedingt geboten. Jede Maßnahme, die zur Kontaktreduzierung beiträgt, führt dazu, dass sich weniger Infektionen ereignen“, erklärt die Gemeinde Petersberg. Hier gilt das Alkoholverbot unter anderem am Rathausplatz, am Rauschenberg und am Haunestausee.
Großenlüders Bürgermeister Florian Fritzsch (SPD) stimmt zu: „Im Zuge des sehr dynamischen Infektionsgeschehens und der prognostizierten Omikron-Welle sind alle Maßnahmen, die zur Begrenzung von Kontakten und deren Intensität beitragen, willkommen und zu begrüßen.“ Hier gilt das Alkoholverbot auf dem Vorplatz des Stiftskapitularischen Amtshauses.