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Großer Andrang bei Impf-Aktionen im Kreis Fulda - Weitere Termine im Advent

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Von: Jacqueline Kleinhans, Sarah Malkmus

In Neuhof standen die Menschen in Schlangen, um eine Impfung zu bekommen.
In Neuhof standen die Menschen Schlange, um eine Impfung zu bekommen. © Sarah Malkmus

Einen wahren Impfmarathon gab es in der Region seit Freitagabend: Die Malteser, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Verein Ambulante Medizin Osthessen impften am Wochenende im Kreis Fulda.

Kreis Fulda - An vier Standorten im Kreis Fulda – Künzell, Eichenzell, Großenlüder und Hofbieber – haben die Malteser seit Freitagabend ihre Zelte aufgeschlagen – und dann hieß es: Ärmel hochkrempeln.

So tat es auch Maria Leitschhuh aus Thalau. Die 76-Jährige war am Samstag in Begleitung ihrer Tochter in das Impfzentrum in Löschenrod gekommen, um sich ihre Booster-Impfung abzuholen. „Ich bin froh, diese vor Weihnachten bekommen zu haben. Es ist mir wichtig, über die Feiertage mit meiner Familie zusammenzukommen“, so die Thalauerin.

Fulda: Großer Andrang bei Corona-Impf-Aktionen - Weitere Termine im Advent

Weihnachten – bis dahin wollen die Malteser möglichst viele Menschen gegen Corona geimpft haben. „Mit diesem Ziel sind wir angetreten“, sagt Michael Aschenbrücker, Leiter der Malteser Impfzentralen, der mit weiteren sieben Helfern am Samstag seit 10 Uhr im Einsatz war. Insgesamt bieten die Malteser 600 Impftermine pro Tag an allen vier Standorten an. Bei der Wahl, ob Biontech oder Moderna geimpft wird, da halte sich der Arzt an die Empfehlung der Stiko, so Aschenbrücker. „Ob auch genügend Impfstoff kommt, das müssen wir von Woche zu Woche sehen“, sagt er. (Lesen Sie hier: Hohe Corona-Zahlen in Fulda - Gilt bald 2G auf dem Weihnachtsmarkt?)

Bereits am Freitag besuchte der Erste Kreisbeigeordnete Frederik Schmitt (CDU) das Impfzentrum in Niederbieber, der sich über die große Nachfrage an Impfterminen freute: „Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger ist groß, und auch das ist eine gute Nachricht.“ Die Termine im Dezember seien laut Malteser-Sprecherin Antonia Schmidt, bis auf einzelne Ausnahmen, ausgebucht.

Gut besucht war am Samstag auch das Gemeindezentrum in Neuhof. Dort hatte die Gemeinde mit dem DRK und den Neuhöfer Hausärzten Dr. Stephan von Keitz und Dr. Amanullah Esmaty eine Impfaktion ins Leben gerufen, für die keine Anmeldung notwendig war – und so standen 750 Impfdosen Biontech parat. Bis 12 Uhr waren bereits 550 Menschen gekommen, die sich ihren ersten, zweiten oder dritten Pieks abgeholt haben. „Jeweils fünf Teams mit einem Arzt und zwei Mitarbeitern sind im Einsatz“, erklärt Christian Erwin, DRK-Geschäftsbereichsleiter. Dass so viele Menschen gekommen sind, freute auch Amanullah Esmaty, der jeden Donnerstag in seiner Praxis impft. „Dort haben wir allerdings Wartezeiten bis März.“

Weitere Corona-Impf-Aktionen an den kommenden Wochenenden

Für Schnelle könnte dies bereits an den kommenden Wochenenden vorbei sein, denn dann wird es laut Christian Erwin weitere Impfaktionen von DRK und zwei Rhöner Kommunen geben. „Welche das sind, kann ich allerdings noch nicht sagen“, so Erwin.

Fest steht hingegen, dass Dr. Ralph Hönscher in seiner Praxis in Petersberg jeden Tag impfen möchte. „Der Landkreis hat uns zusätzlichen Impfstoff zugesagt, sodass wir mehr Termine in der Woche anbieten können“, erklärt der Allgemeinmediziner.

Im Zuge der Impfaktion des Gesundheitsnetzes Osthessen, das jeden Samstag solche Aktionen initiiert, hat Hönscher am Samstag 160 Patienten geimpft – darunter zehn Erst- und Zweitimpfungen. „Bei den Erstimpfungen müssen wir schauen, dass der zweite Termin nicht in die Ferien fällt. Wir werden versuchen, diesen trotzdem anbieten zu können“, so Hönscher, und fügt hinzu: „Dass viele zur Erstimfpung kommen, damit sind wir auf einem guten Weg.“ Hin und wieder pochen laut Hönscher Menschen auf Biontech pochen und schlagen Moderna aus. „Das kann ich nicht empfehlen. Die Nebenwirkungen bei Moderna sind gering“. Der Arzt ist dankbar, dass alle Praxismitarbeiter trotz der Belastung so engagiert sind.

„Dass viele zur Erstimfpung kommen, damit sind wir auf einem guten Weg“

Dem schließt sich auch Dr. Jörg Simon, Arzt im MVZ in Fulda, an: „Hin und wieder gibt es Patienten, die mit dem Ablauf in der Praxis unzufrieden sind, wenn es mal zu Wartezeiten kommt. Da muss man seine Mitarbeiter vor bösen Worten schützen“, sagt er. Immerhin kämen die Impfungen zum normalen Betrieb hinzu.

Am Samstag verpasste Simon 160 Patienten den ersten oder nächsten Pieks. „Insgesamt sind im Landkreis 3000 Menschen in den Praxen geimpft worden – ein toller Erfolg“, wie er sagt. Simon hofft, dass dieser Trend weiter anhalten wird. Am Samstag kamen 30 Menschen zur Erst- und 20 zur Zweitimpfung. Der Rest erhielt die Boosterimpfung. „Ich habe das Gefühl, dass wir es jetzt in den Griff bekommen“, erklärt der Arzt. Dabei sei der Landkreis auch eine große Unterstützung.

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