Bei den Gründen für die hohen Werte könne man nur spekulieren, erklärt der Kreis. Klar ist aber: Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die Impfung für junge Menschen zwischen 12 und 17 erst Mitte August empfohlen.
Für die Schulen in der Stadt und im Landkreis Fulda gibt noch genauere Zahlen: In 90 Schulklassen an 40 unterschiedlichen Schulen – von kreisweit 2130 Klassen – wurde seit Beginn des neuen Schuljahres jeweils ein positives Testergebnis aus der Schülerschaft bekannt. Auch ein Lehrer wurde positiv getestet, berichtet Rehnert.
Zwei oder mehrere positive Fälle innerhalb einer Klasse gab es im neuen Schuljahr in insgesamt 26 Klassen von 17 unterschiedlichen Schulen.
Das Impfzentrum Fulda erfasst die Impfungen nicht nach dem Merkmal Schüler. Die Zahl der 12- bis 17-Jährigen, die im Impfzentrum sowie bei niedergelassenen Ärzten geimpft worden sind, beläuft sich auf 4700.
Damit sind etwa 36 Prozent aller im Landkreis lebenden 12- bis 17-Jährigen geimpft. Das berichtet der Landkreis Fulda. Wie viele der über 18-Jährigen, die geimpft worden sind, Schüler sind, zeigt die Statistik nicht. 515 Schüler haben sich nach den Sommerferien für eine Impfung in ihrer Schule angemeldet und sind geimpft worden.
Dort, wo in einer Klasse nur ein positiver Fall auftrat – also in rund drei Viertel aller gemeldeten Fälle –, geht der Landkreis davon aus, dass die Infektion nicht im schulischen Rahmen, sondern im privaten Umfeld erfolgt ist, erklärt Sprecherin Rehnert.
Wenn ein oder mehrere Schüler infiziert sind, müssen in der Regel zwei weitere Personen in Quarantäne – und nicht ganze Klassen. In Klassen mit mindestens einem positiven Fall müssen sich die Schüler eine Woche lang jeden Tag testen.
Schüler, die nicht geimpft sind, müssen sich jede Woche zweimal auf das Coronavirus testen lassen. Schüler, die sich nicht testen lassen, können nicht am Unterricht teilnehmen. Das hat das Land Hessen festgelegt. „Fälle, in denen Schüler wegen eines fehlendes Tests nicht am Unterricht teilnehmen, sind im Kreis die absolute, seltene Ausnahme“, erklärt Harald Persch, amtierender Leiter des Schulamts Fulda.
Während Infektionen in Schulen im Kreis Fulda eher selten sind, hat sich im Main-Kinzig-Kreis jetzt eine größere Zahl Schüler im schulischen Rahmen angesteckt – nämlich sehr wahrscheinlich im Schulbus. Wie die Kreisverwaltung in Gelnhausen mitteilt, hätten sich 64 Kinder, die zum großen Teil aus der Bergwinkel-Grundschule in Schlüchtern stammen, wohl bei einer Busfahrt in der vergangenen Woche infiziert. Die Inzidenz in der Gesamtbevölkerung der Stadt Schlüchtern ist dadurch auf 565 gestiegen.
Ein Vergleich der jetzigen Lage mit dem vergangenen Schuljahr sei noch nicht sinnvoll, sagt Rehnert, da sich die derzeitige Situation in etlichen Aspekten unterscheidet. So etwa im Testmodus und in den Virusvarianten.
Die Inzidenz unter den Schülern liegt jetzt bei etwa 300. Im vergangenen Spätherbst war die Anzahl der betroffenen Klassen und Schulen ähnlich, meint Rehnert. Damals waren mehr Personen aus der Lehrerschaft betroffen. Zu dem Zeitpunkt gab es einen größeren Corona-Ausbruch in der Florenbergschule, einen kleineren in Loheland.