Stimmung so gut wie vor Corona: Konjunktur im Landkreis Fulda zieht deutlich an

In den Unternehmen im Kreis Fulda wächst der Optimismus. Die Stimmung ist wieder so gut wie vor der Corona-Krise. Auch die Investitionsbereitschaft wächst. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda.
Fulda - Zu Beginn des Jahres war die Stimmung unter den Unternehmen in der Region Fulda auf ein Allzeit-Tief gefallen: Der Geschäftsklimaindex, der zwischen 0 Punkte für extrem schlecht bis 200 für extrem gut aufweisen kann, lag Anfang 2021 im Kreis Fulda bis 84,2 Punkten – so niedrig wie nie zuvor.
Jetzt liegt der Wert bei 114,5 Punkten – das ist so viel wie Mitte und Ende 2019, also vor der Corona-Pandemie. „Die Stimmung hellt sich auf. Wir sind aus dem Tal heraus“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow. „So schnell, wie sich das Konjunkturklima verschlechtert hat, hat es sich jetzt wieder verbessert.“ Besonders gut ist die Stimmung im Handel. Die Gastronomie in Fulda bewertet ihre Lage hingegen noch als sehr schlecht.
Fulda: Konjunktur zieht deutlich an - Stimmung so gut wie vor Corona
38 Prozent der Unternehmen im Landkreis Fulda sehen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, nur 12 Prozent als schlecht. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der Frühsommer-Umfrage: Verglichen mit der aktuellen Umfrage lag der Anteil der Firmen mit guter Geschäftslage vor vier Monaten zehn Prozent niedriger und die Quote der Betriebe mit schlechter Lage zehn Punkte höher.
Die Unternehmen blicken deutlich zufriedener auf ihre aktuelle Situation, doch bei der Einschätzung der Zukunft sind sie noch zögerlich: 63 Prozent erwarten, dass die Geschäftslage gleichbleibt. 20 Prozent rechnen in Zukunft mit einer besseren Lage – gerade einmal zwei Punkte mehr als im Frühsommer –, doch 16,2 Prozent erwarten eine Verschlechterung, das sind sechs Prozentpunkte weniger als im Frühsommer.
Optimismus in Fulda steigt: Viele Unternehmer investieren wieder
Der konjunkturelle Aufschwung spiegelt sich in der gestiegenen Investitionsbereitschaft wider. „Hier sehen wir eine positive Trendwende“, sagt Konow. Nur noch 18 Prozent (Mai 2021: 32 Prozent) der befragten Unternehmen haben ihre Investitionspläne reduziert.
Von steigenden Investitionen hingegen gehen 37 Prozent (Mai 2021: 24 Prozent) der Betriebe aus. Hauptmotive für Investitionen sind Ersatzbedarf (70 Prozent) und Rationalisierung (30 Prozent). Mit ebenfalls 30 Prozent stark verbessert ist der Wert für Kapazitätsausweitungen (Mai 2021: 17 Prozent), was auch für eine anziehende Konjunktur spricht.
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Dass sich die Wirtschaft erholt, zeigt auch die Tatsache, dass die Firmen ihre Finanzlage besser einschätzen: 82 Prozent der Unternehmen berichten, ihre Finanzlage sei unproblematisch. Nur 5 Prozent klagen über Liquiditätsengpässe, 3 Prozent über zunehmende Forderungsausfälle, wenn also Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen. 1,4 Prozent erklären, sie befänden sich in einer drohenden Insolvenz.
Michael Konow verwies darauf, dass manche Experten eine Insolvenzwelle durch die Belastungen der Corona-Pandemie befürchtet hätten. Dafür gebe es aber bisher keine Anzeichen – weder bundesweit noch im Landkreis Fulda.