Sollte das nicht reichen, kann noch eine letzte Karte gespielt werden: „Größere Müllgefäße oder ein kürzerer Abfuhrrhythmus sind möglich, erfordern jedoch höhere Gebühren.“ Denn alle müssten das zahlen, was sie an Müll produzieren – weshalb es nicht in Ordnung sei, einfach Müll am Tag der Abholung neben den Tonnen zu platzieren, bis sie mitgenommen wurden.
Im öffentlichen Raum in der Stadt Fulda fällt nach Angabe von Pressesprecher Johannes Heller auch deutlich mehr Abfall an. Vor allem an den Stellen, an denen sich viele Menschen aufhalten. „Ein wesentlicher Grund dafür ist sicherlich die deutliche Zunahme des Straßenverkaufs durch Cafés und Restaurants während des Lockdowns“, erklärt Heller.
Zwar sei ein leichter Rückgang der Müllmengen verzeichnet worden, dennoch sei das Aufkommen höher als in den vergangenen Jahren. Die Stadt reagiere, indem sie die Müllbehälter in der Stadt durch größere Gefäße austausche. „In der Kernstadt wurden in diesem Jahr zusätzlich rund 20 Müllbehälter mit 240 Liter Volumen aufgestellt, um dem erhöhten Müll-Aufkommen gerecht zu werden“, sagt Heller.
Auch die Abfälle, die in den Haushalten anfallen, haben zugenommen: „Vor allem der Verpackungsabfall in den Altpapiertonnen in Form von Kartonagen sowie der Verpackungsabfall in den Gelben Tonnen“, beschreibt Heller, was ganz offensichtlich auf die vermehrte Nutzung des Online-Handels mit Paketlieferungen sowie auf den häufiger genutzte Lieferservicen für Essen zurückzuführen sei.
Die Stadt Hünfeld kann keinen Anstieg von Müll im Stadtgebiet seit Beginn der Pandemie feststellen. „Auffällig war lediglich, dass an verschiedenen Treffpunkten im Freien ab und zu größere Müllmengen angefallen sind, wenn sich dort Menschen zum Feiern getroffen haben“, sagt Helmut Käsmann, Pressesprecher der Zuse-Stadt. Es habe einige „Sondereinsätze“ bei wilden Müllablagerungen für den städtischen Bauhof gegeben – diese hätten allerdings schon vor der Corona-Pandemie zugenommen.
Dr. Steffen Korell, Bürgermeister der Rhön-Stadt Gersfeld (CDU), stellt ebenfalls keinen Anstieg der Müllmengen im Stadtgebiet fest. Er habe einen gegenteiligen Eindruck, was öffentliche Müllgefäße angeht: „Da weniger Touristen unterwegs sind und Veranstaltungen im öffentlichen Raum nur eingeschränkt stattfinden, war hier nach meinem Eindruck weniger Abfall zu beseitigen.“ Deshalb seien häufigere Leerungen nicht notwendig.