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Millionenprojekt: Kirche St. Elisabeth wird Teil der Cuno-Raabe-Schule

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Von: Sabrina Mehler

Fulda: Kirche St. Elisabeth wird Mensa und Aula der Cuno-Raabe-Schule
Künftig sollen in St. Elisabeth Mensa und Aula der Cuno-Raabe-Schule untergebracht werden. © Sabrina Mehler/Collage: Sophie Brosch

In die Kirche St. Elisabeth am Gallasiniring, die im Mai vor zwei Jahren entweiht wurde und in der mittlerweile Kulturgüter des Vonderau Museums lagern, soll bald neues Leben einkehren. Das ehemalige Gotteshaus spielt beim geplanten Neubau der Cuno-Raabe-Schule eine große Rolle.

Fulda - Die Stadt Fulda hatte nach der Profanierung im Mai 2021 das komplette Kirchenareal samt früherem Gotteshaus, Pfarrhaus und Kindergarten gekauft – schon damals mit der Vision vor Augen, St. Elisabeth beim Neubau der Grundschule einzubeziehen.

Fulda: Kirche St. Elisabeth wird Mensa und Aula der Cuno-Raabe-Schule

Zwei Fliegen mit einer Klappe: Denn zum einen war es Konsens, die Kirche wegen ihrer baulichen Qualität, aber auch wegen der geschichtlichen Bedeutung nicht abzureißen, sondern umzunutzen. Und zum anderen ist die Cuno-Raabe-Schule, rund 140 Meter Luftlinie von dem Kirchenbau entfernt und in einem ehemaligen Kasernengebäude beheimatet, in die Jahre gekommen, zu klein und für modernen Unterricht kaum mehr geeignet. Daher soll neben dem früheren Gotteshaus komplett neu gebaut werden; das alte Pfarrhaus auf dem Grundstück wird dafür abgerissen. (Lesen Sie auch: Haushalt für 2023 verabschiedet: Stadt Fulda will 130 Millionen Euro investieren)

Der Entwurf, mit dem das Darmstädter Büro Netzwerkarchitekten den Architekten-Wettbewerb gewonnen hatte, ist spektakulär – auch wenn die Planungen noch nicht final sind und sich noch einiges ändern kann. Vorgesehen ist, Schule und Kirchengebäude mit einem Brückenbau zu verbinden, erklärt Magistratspressesprecherin Monika Kowoll-Ferger nun auf Anfrage unserer Zeitung. In dem Kulturdenkmal, in dem derzeit Kulturgegenstände des Vonderau Museums lagern, könnten Aula, Mensa und Räume für Ganztagsangebote untergebracht werden.

Fulda: Kirche St. Elisabeth wird Mensa und Aula der Cuno-Raabe-Schule
Mit diesem Entwurf hatte das Büro Netzwerkarchitekten aus Darmstadt den Architekten-Wettbewerb gewonnen. Final sind die Planungen aber nicht, bis Baubeginn dürfte sich noch einiges ändern. © Visualisierung: luxfeld digital art Darmstadt

Das gesamte Areal soll, so der Wunsch der städtischen Verantwortlichen, zu einer festen Bezugsgröße für alle Kinder aus dem Quartier werden – zumal die Stadt auch die Trägerschaft des dortigen Kindergartens St. Elisabeth übernommen hatte, der nun „Schatzinsel“ heißt. Außerdem hat auch der Sportverein FSV Germania in dem Bereich seine Heimstätte.

Falls die notwendigen Genehmigungen vorliegen, könnten die Bauarbeiten im Sommer starten. „Bei optimalem Bauverlauf würde die Fertigstellung zum Start des Schuljahres 2025/2026 erfolgen“, erklärt Kowoll-Ferger. Wie teuer das Vorhaben wird, kann die Stadt noch nicht sagen. Allein für die Arbeiten in diesem Jahr sind im Haushalt 10,8 Millionen Euro veranschlagt. Damit ist die Schule neben der Sanierung des Barockstadt-Stadions das größte Projekt in diesem Jahr.

Bauarbeiten an Cuno-Raabe-Schule größtes Projekt neben Barockstadt-Stadion

Alexander Liebig, Leiter der Cuno-Raabe-Schule, ist dankbar: „Wir freuen uns sehr, dass uns die Stadt den Neubau ermöglicht. Das ist nicht selbstverständlich.“ Momentan gerate die Schule, insbesondere wegen der zu geringen Anzahl an Räumen, an ihre Grenzen. Erfreulich sei, dass bei der Konzepterstellung auch die Ideen der Schule aufgegriffen werden, sagt Liebig. Bis die Schüler und Schülerinnen umziehen können, vergehen jedoch noch einige Jahre: Solange der Campus auf dem Kirchenareal noch nicht fertig ist, wird die Schule im Bestandsgebäude bleiben, erklärt die Stadt.

Was danach aus der alten Konstantin-Kaserne wird, steht noch nicht fest. Bis zur Fertigstellung des Neubaus – voraussichtlich 2025 – soll ein Nutzungskonzept erarbeitet werden. Angedacht war mal eine Nutzung durch das Klinikum. Dies sei aber nur eine denkbare Option, erklärt die städtische Pressesprecherin. Details stünden noch nicht fest.

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