Die Gemeinde im Kreis Fulda solle daher die Aufforstung der gemeindlichen Flächen beziehungsweise Grundstücke gegenüber dem Friedhof in Rommerz mit heimischen Laubbäumen in die Wege leiten. Ziel solle es sein, den dortigen Friedhof perspektivisch um dieses Gelände zu erweitern und dort Baumbestattungen zu ermöglichen.
Das Areal gegenüber dem Friedhof biete sich dafür aus mehreren Gründen an, so Hartung: „Die Flächen befinden sich in Gemeindeeigentum und werden nicht genutzt, es gibt dort bereits einen Baumbestand, die nötige Infrastruktur ist vorhanden und das Gelände liegt ortsnah und ist damit leicht erreichbar.“ Zudem könne die vorhandene Aufbahrungshalle genutzt werden. „Die Leute sind von dieser Idee begeistert, gerade ältere Leute, die ihrer Familie eine aufwendige Grabpflege ersparen wollen“, berichtete Hartung.
Es gebe jedoch auch Kritik, da es sich um aufgeschüttetes Gelände handle, wie Hartung berichtete. „Wir gehen davon aus, dass zum Zeitpunkt der Aufschüttung vor knapp 40 Jahren kontrolliert wurde, dass das alles seine Richtigkeit hat“, merkte Hartung an. Um ganz sicher zu gehen, sollten Bodenproben genommen werden. Die Urnen würden laut Hartung etwa 70 bis 80 Zentimeter tief in die Erde eingelassen. Die SPD wolle zudem die Errichtung zugehöriger Gedenkstelen mit Namensplaketten prüfen lassen.
Den Wandel in der Friedhofs- und Bestattungskultur sieht auch die CDU. Michael Vogel, Fraktionsvorsitzender der CDU, die ebenfalls einen Antrag zur Baumbestattung gestellt hatte, stellte fest: „Wir wollen in großen Teilen dasselbe. Die Baumbestattung tragen wir mit.“ Die Fläche gegenüber dem Friedhof lehne die CDU allerdings ab, diese werde nicht benötigt. Das stieß bei Hartung auf Unverständnis. „Ich weiß nicht, wieso das abgelehnt wird. Es spricht nichts dagegen.“
Zum Antrag der AfD, welcher über die Prüfung von Baumbestattungen auf Friedhöfen auch darauf abzielte, zu ermitteln, ob Teile des Gieseler Forsts zu einem Friedwald werden könnten, sagte Vogel: „Das muss nicht sein. Wir haben so tolle Friedhöfe mit vorhandener Infrastruktur. Das reicht erst mal.“ (Lesen Sie hier: Was kostet der Tod? Trend zur Urnenbestattung hält im Kreis Fulda an)
Der Fraktionsvorsitzende der AfD, Jens Mierdel, blieb bei diesem Vorschlag. Mierdel begründete das Ansinnen seiner Fraktion damit, dass der Gieseler Forst „ein für die Gemeinde durchaus bedeutendes und markantes Waldgebiet“ sei, dem sich viele Bürgerinnen und Bürger ein Stück weit verbunden fühlten.
Frank Vogel, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste, begrüßte die Idee einer Baumbestattung, gestand aber, bei mittlerweile vier Anträgen zu dem Thema den Überblick verloren zu haben.
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Josef Benkner, wollte wiederum noch keinen der Anträge verabschieden, obwohl er die Idee ebenfalls gut fand. Stattdessen solle das Thema im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss diskutiert werden. Darauf konnten sich alle fünf Fraktionen einigen.