Im neuen Gewerbegebiet an der Bundesstraße entsteht aktuell das Mehrgenerationenzentrum mit Senioreneinrichtungen, Bäckerei, Apotheke sowie einer Arztpraxis. Die Fuldaer Zentrale der Firma Bickhardt-Bau wird von Dietershan nach Dipperz umziehen. Das Gebäude ist fertiggestellt. Drei weitere Firmen aus der Region werden in der Nachbarschaft bauen. Für 5200 Quadratmeter gibt es weitere Interessenten. Die Flächen werden demnächst vergeben. Frei ist dann noch ein Streifen von 7000 Quadratmetern direkt an der Bundesstraße.
Die Entwicklung der Gemeinde sei wichtig, erklärte Sebastian Heitz (CDU). Dabei müssten alle Interessen berücksichtigt werden, also Betriebe, junge Familien, aber auch die Landwirte. Er sprach sich für ein gesundes Wachstum aus. Zudem sollten die verfügbaren Flächen im vorhandenen Gewerbegebiet vergeben werden. (Lesen Sie auch: Neues Gewerbegebiet für Fulda: Stadt kauft Flächen an der A7-Auffahrt Nord)
Darauf ging Daniel Siewert (FDP) ein und stellte fest: „Es ist absurd, neue Flächen auszuweisen, wenn im vorhandenen Gewerbegebiet noch Grundstücke frei sind. Ich halte dies im Moment nicht für notwendig.“ Kerstin Nagel (CDU) sagte, dass noch 5000 Quadratmeter im Gewerbegebiet am Kreisel frei seien. Im potenziellen neuen Gebiet gehe es lediglich um 1400 Quadratmeter.
Patrick Kümmel (Bürgerliste) könnte sich vorstellen, dass die Gemeinde die Fläche kauft, aber erst einmal „liegen lässt“, so lange, bis attraktive Firmen kommen. Man solle die Flächen, die die Gemeinde habe, „nicht verramschen, denn Dipperz ist ein Top-Standort“.
Bürgermeister Vogler konnte die Argumentation der Gemeindevertreter, die einen Kauf ablehnen, nicht nachvollziehen. „Wir haben uns in den vergangenen 10 bis 15 Jahren maßvoll entwickelt“, stellte er fest. Eine maßvolle Entwicklung solle auch in den kommenden Jahren angestrebt werden. Das sei im Sinne der Gemeinde.
Die von Christoph Schäfer genannte Zahl von 40 Hektar zweifelte er an. Es seien nicht einmal 20 Hektar Fläche, die versiegelt worden seien. Den Vorwurf von Kümmel, dass Flächen verramscht werden, wies der Bürgermeister ebenfalls zurück. Es gehe auch nicht nur um die Gewerbesteuereinnahmen, sondern um Arbeitsplätze in Dipperz.
Scharf wies er den Vorwurf von Friedrich zurück, er sei ein Lobbyist: „Das ist eine Frechheit.“ Es gehe ihm darum, Dipperz behutsam zu entwickeln und nicht darum, bedenkenlos zu wachsen, sagte er. Am Ende stimmten zwei Vertreter für einen Erwerb der potenziellen Gewerbefläche, zehn lehnten dies ab.