Ihre Fraktion beantragte daher, dass der Gemeindevorstand zunächst einmal Bilanz der vergangenen Jahre zieht und den Ist-Zustand betrachtet. In einem nächsten Schritt könnte dann ein Ideenwettbewerb veranstaltet werden, bei dem auch die Bürger und Bürgerinnen einbezogen werden.
Bürgermeister Zentgraf ließ keinen Zweifel daran, wie „erstaunt“ er über diesen Antrag ist und erklärte: „Ich sehe überhaupt keine Notwendigkeit, nach gerade einmal acht Jahren diesen schönen Platz anzupacken und komplett umzugestalten.“ Die „Neue Mitte“ sei als städtischer Platz – als „Uniplatz“ von Künzell (Landkreis Fulda) – konzipiert worden, um Festivitäten, Märkte und andere Veranstaltungen abzuhalten sowie den Künzellern Erholung zu bieten.
Die Fläche sei deshalb mit einem Betonunterbau und in Beton gelegtem Naturstein gebaut worden, um die Rettungszufahrten zu gewährleisten und damit auch Feuerwehrfahrzeuge anrücken können. „Die ,Neue Mitte‘ ist das, was die politischen Gremien damals für diesen Platz vorgesehen haben. Jetzt einen Spielplatz daraus machen zu wollen, halte ich für völlig daneben.“ Woanders gebe es für Kinder viele schöne Spielplätze im Grünen. Die „Neue Mitte“ werde aus Zentgrafs Sicht sehr gut angenommen und sei bestens konstruiert.
Bernd Eckart, der Vorsitzende der Grünen-Fraktion, wies darauf hin, dass es ganz normal sei, über einen seit Jahren genutzten Platz zu sprechen und zu beraten, ob es andere Vorstellungen für eine künftige Nutzung gibt und ob Dinge verändert oder verbessert werden könnten. „In unserem Antrag steht auch nichts davon, dass wir einen Spielplatz daraus machen wollen.“ Seine Fraktion wünsche sich stattdessen vielmehr eine Aufstellung, welche Veranstaltungen bisher stattgefunden haben. „Und dann können wir beraten, ob es noch andere Möglichkeiten gibt.“
Zentgraf äußerte jedoch weiterhin Unverständnis und sah es als nicht notwendig an, sämtliche im Gemeindeblättchen angekündigten Festivitäten zusammenzuschreiben. Aus seiner Sicht sei es auch Intention des Grünen-Antrags gewesen, die Frage aufzuwerfen, ob der Platz so bleibt oder umgestaltet wird: In letzterem Fall sei das für den Bund der Steuerzahler „aber sicher ein gefundenes Fressen“, mutmaßte er süffisant. (Lesen Sie hier: Fulda: Hessentag findet vom 12. bis 21. Juni 2026 statt)
Christof Erb, Chef der CDU-Fraktion, sah den Gemeindevorstand nicht in der Pflicht, eine Bilanzierung der stattgefunden Veranstaltungen vorzunehmen. Der Antrag der Grünen fand nur die Zustimmung der eigenen Partei sowie der CWE. Die CDU stimmte dagegen. Fünf Gemeindevertreter, darunter die SPD, enthielten sich der Stimme.