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Besucher aus ganz Europa: Viel Lob für Oranier-Ausstellung „Design & Dynastie“ im Stadtschloss

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Von: Volker Nies

Zum 250. Geburtstag erinnert die Schau „Design & Dynastie“ an Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau. Erst war er Fürst von Fulda, dann König der Niederlande.
Zum 250. Geburtstag erinnert die Schau „Design & Dynastie“ an Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau. Erst war er Fürst von Fulda, dann König der Niederlande. © Sabina Abel

Die Ausstellung zum 250. Geburtstag von Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau im Fuldaer Stadtschloss findet international viel Beachtung. Denn der Fürst, der von 1802 bis 1806 Fulda regierte, wurde 1815 als Willem I. erster König der Niederlande.

Fulda - Vor allem in den Niederlanden stößt die Ausstellung auf große Resonanz – auch deshalb, weil zu dem runden Geburtstag des ersten Königs lediglich in Fulda eine hochkarätige Ausstellung stattfindet, nicht aber in den Niederlanden. Viele große holländische Zeitungen haben – zum Teil auf mehreren Seiten – aus Fulda berichtet, jeweils auf den Seiten über das Königliche Haus, die regelmäßig erscheinen.

Fulda: Lob aus ganz Europa für Ausstellung „Design und Dynastie“

„Üben für den Thron der Niederlande“ titelte die Zeitung „De Telegraph“, „Die deutsche Stadt Fulda im Banne der Oranier“ lautet der Titel bei „Den Haag Central“, „Fulda ist fantastisch“ hieß der Titel der Zeitung „Reformatorisch Dagblad“. Auch die große italienische Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ entsandte ihren Korrespondenten nach Fulda. Er schrieb seinen Artikel unter der Überschrift „Zwischen Kunst und Design wird das Epos der Familie Oranien Nassau in einer Ausstellung erzählt“.

Nicht zuletzt wegen des sehr positiven Medienechos in den Niederlanden sowie der guten Kontakte der Ausstellungsmacherin Nicole Uniquole zum Königshaus und zu den Königlichen Sammlungen vermuten die Verantwortlichen der Stadt Fulda, dass die Ausstellung auch in der niederländischen Königsfamilie wahrgenommen wird, berichtet Stadtsprecher Johannes Heller. (Lesen Sie hier: Große Ausstellung im Fuldaer Stadtschloss zum Hofleben Oranien-Nassau)

 Reformatorisch Dagblad
Die Überschrift des „Reformatorisch Dagblad“ muss man nicht übersetzen. © Fuldaer Zeitung

„Wir hoffen, dass wir bis Ende August noch einen Gast aus der Familie persönlich in Fulda begrüßen können. Ein solcher Besuch würde allerdings aus Sicherheitsgründen vorher vermutlich nicht öffentlich angekündigt werden“, sagt Heller. Dis Ausstellung ist bis 28. August geöffnet.

Bislang hat die Stadt knapp 4500 Besucher gezählt, 500 davon haben eine der Sonderführungen durch die Ausstellung gebucht. „Vor allem in der zurückliegenden Woche war ein deutlicher Anstieg der täglichen Zahlen zu beobachten. Hier spielt offenbar der Beginn der hessischen Sommerferien eine Rolle; auch in den Niederlanden haben jetzt alle Provinzen Schulferien. Man bemerkt zunehmend niederländisch sprechende Menschen im Stadtschloss“, sagt Heller.

4500 Besucher bei Oranier-Ausstellung im Fuldaer Stadtschloss

Mit der Zahl ist die Stadt zufrieden. „Der Besuch entspricht den Erwartungen“, sagt Heller. Zu Beginn stand Fulda in der überregionalen Wahrnehmung ein wenig im Schatten der Querelen um die Documenta in Kassel, aber inzwischen hat sich herumgesprochen, das in diesem Sommer in Fulda spannende Ausstellungserlebnisse möglich sind.

 Oranier Ausstellung bei Den Haag Central
„Die deutsche Stadt Fulda im Banne der Oranier“ lautet der Titel bei „Den Haag Central“. © Fuldaer Zeitung

Das Heft „Weltkunst“, das Kunstmagazin der Wochenzeitung „Die Zeit“, schreibt etwa in ihrem aktuellen Heft unter dem Titel „Barocke Begegnung“: „Während alle Welt auf die Documenta in Kassel schaut, bietet das nur eine halbe Zugstunde entfernte Fulda eine der erstaunlichsten Ausstellungen dieses Sommers.“ Autor Sebastian Preuss ist begeistert: „Nichts ist hier so dargestellt, wie wir es aus den üblichen kulturhistorischen Schauen kennen. (...) Es ist eine Ausstellung, die einfach Spaß macht.“

Auch solche Berichte sind es, die Kunstliebhaber neugierig auf die Ausstellung und auf Fulda machen. Auch Gruppen aus England und Belgien waren schon da. Die Möglichkeit, die Ausstellung per App individuell zu erkunden, wird rege genutzt, vor allem auch von den ausländischen Gästen, da die Führung auf Deutsch, Englisch und Niederländisch angeboten wird. Auch Gruppenführungen für bis zu 15 Personen werden oft gebucht.

„Wir sind richtig froh, dass die Ausstellung zahlreiche überregionale Gäste und Gäste aus dem Ausland anlockt, die sonst wohl nicht den Weg nach Fulda gefunden hätten“, sagt Stadtsprecher Heller. „Etliche verknüpfen den Ausstellungsbesuch mit einer Übernachtung oder einem längeren Aufenthalt in Fulda oder in der Region. Die umfangreiche überregionale Berichterstattung hat sicher dabei geholfen, das Augenmerk nach Fulda zu lenken.“

Der niederländische Royal-Journalist Rick Evers war bei strahlendem Sonnenschein in Fulda und hat ein Video über die Schau produziert. Es ist auf Youtube zu sehen.

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