Daher hat sich die FWL in den vergangenen Monaten Gedanken gemacht: Unter anderem hatten Fraktionsmitglieder das Freibad Bieberstein besichtigt, das nach umfassender Sanierung im Sommer 2022 wiedereröffnet wurde. Es kann laut FWL als Vorbild dienen für die Bad Salzschlirfer Pläne. Ergebnisse des Besuchs wurden nun in einem Bürgerstammtisch vorgestellt.
Rund 50 Zuhörer waren der Einladung der FWL gefolgt und verfolgten eine rund zweistündige Vortragsveranstaltung – gespickt mit Zahlen, Umfragen unter Zuhörern und Fragerunde – im Kulturkessel. Sie beinhaltete zahlreiche Aspekte der Sanierung – von A wie Aufsichtsturm bis Z wie Zelt- und Campingplatz. „Die Sanierung muss jetzt intensiv neu gedacht werden, damit über eine intelligente Sanierung durch personalarme Technik und klimafreundliche Systeme langfristig geringe Betriebskosten entstehen“, resümierte Fraktionssprecher Post.
Die Schwimmbecken bedürften wenig Sanierung – bis auf die Installation eines Edelstahl-Plantschbeckens. Wärmeerzeugung, Steuerungs- und Filtertechnik müssten hingegen grundhaft erneuert werden. Der Wärme- und Strombedarf der Nassanstalt könne durch eine Solarabsorber- und Photovoltaik-Anlage deutlich gesenkt werden. Platz dafür könnte auf dem benachbarten ungenutzten alten Tennisplatz sein. Mit einer intelligenten Energieplanung seien die langfristigen Betriebskosten deutlich zu reduzieren.
Auch den zweiten Knackpunkt der Betriebskosten beleuchtete die FWL: Personalkosten und Sicherheitsauflagen. Post erläuterte, dass der Badbetrieb durch Schulungen von Hilfs- und Ersatzfachkräften unter den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung oder Kurgärtnerei sowie einem Pool von Rettungsschwimmern flexibler und kosteneffizienter als bislang zu gestalten sei. „Das Bad Bieberstein hat doppelt so viele Besucher als unser Bad, kommt aber mit deutlich weniger Personal aus“, sagte Post.
Zudem müsse das Thema Löschwasser berücksichtigt und betrachtet werden, das bislang im Freibad für den Ernstfall vorgehalten wird. Seit den Kanalarbeiten am Lüderberg und eine Ringleitung am Ulmenweg könnte die Löschwasserthematik anders kalkuliert werden. Weitere Synergien könnten das Projekt noch zusätzlich stärken. Dazu gehören laut FWL die Idee eines angrenzenden Campingplatzes, der Räume des Freibades nutzen und diesem zusätzliche Besucher bescheren könnte. Auch seien Kooperationen mit benachbarten Gemeinden und Freibädern denkbar.
Post zeigte sich von der guten Resonanz aus der Bevölkerung überrascht. Ziel sei, mit dem Stammtisch das Thema „anzuschieben“. Nun gelte es, dass alle Beteiligten – auch das Rathaus – den Ball aufnähmen und die Planung vorantrieben. Post: „Deren Intensität ist mir bislang zu gering.“ (nz)