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Dozent Michael Huth an Blutkrebs erkrankt - Hochschule Fulda hilft bei Suche nach genetischem Zwilling

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Michael Huth ist an Blutkrebs erkrankt und benötigt dringend eine Stammzellspende. Seit 2006 ist er Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Fulda.
Michael Huth ist an Blutkrebs erkrankt und benötigt dringend eine Stammzellspende. Seit 2006 ist er Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Fulda. © privat

Der Hochschuldozent Professor Dr. Michael Huth ist an Blutkrebs erkrankt und benötigt dringend eine passende Stammzellspende. Die Hochschule Fulda veranstaltet daher eine Registrierungsaktion. Sie findet am Mittwoch, 21. Dezember, auf dem Hochschulcampus statt.

Fulda - Michael Huth ist seit 2006 Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Fulda. „Während eines beruflichen Aufenthalts in Südafrika verschlechterte sich sein Gesundheitszustand im September plötzlich drastisch“, berichtet die Hochschule in einer Mitteilung.

Nach den ersten Untersuchungen vermuteten die Ärzte in Südafrika, dass Huth an Blutkrebs erkrankt ist, heißt es in der Mitteilung. Nach seinem Rückflug nach Deutschland habe sich der Verdacht bestätigt. „Aktuell befindet sich Michael Huth im Krankenhaus“, so die Hochschule. „Nur mit einer Stamzellspende hat er eine Chance auf Genesung.“

Fulda: Dozent an Blutkrebs erkrankt - Registrierungsaktion an der Hochschule

Da die Suche bisher erfolglos war, veranstaltet die Hochschule am Mittwoch, 21. Dezember, eine Registrierungsaktion im Student Service Center (SSC): Gesunde Personen im Alter zwischen 17 und 55 Jahren können sich als mögliche Spenderinnen und Spender registrieren und in die weltweite Datenbank der DKMS aufnehmen lassen. Eine kostenlose Registrierung ist von 8 bis 18 Uhr auf dem Campus im Raum S001 des SSC ohne vorherige Anmeldung möglich.

„Für viele Patientinnen und Patienten, die an Blutkrebs erkranken, ist eine Stammzelltransplantation die einzige Chance auf Heilung“, sagt Janet Mulappancharil, Aktionsbetreuerin bei der Abteilung Spenderneugewinnung der DKMS. Oft sei es jedoch schwer, eine passende Stammzellspende zu finden. Denn für eine Spende müssen die Gewebemerkmale nahezu übereinstimmen.

„Es gibt mehrere Tausend mögliche Varianten dieser Gewebemerkmale. Zudem kommen die Kombinationen unterschiedlich selten vor, was die Suche zusätzlich erschwert. Den passenden genetischen Zwilling zu finden, ist also wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Aber nur wer registriert ist, kann gefunden werden“, erklärt Mulappancharil. Ein junger Mann aus Bad Hersfeld ist so zum Lebensretter eines kanadischen Politikers geworden.

DKMS: Jedem zehnten Blutkrebspatienten fehlt ein Spender

Nach Angaben der DKMS fehle aktuell jeder zehnten Blutkrebspatientin beziehungsweise jedem zehnten Blutkrebspatient die passende Stammzellspenderin beziehungsweise der passende Stammzellspender, obwohl weltweit bereits mehr als 11 Millionen potenzielle Spenderinnen und Spender bei der DKMS registriert sind.

Registrierung auf dem Campus

Die Registrierung im SSC auf dem Hochschulcampus erfolgt in zwei Schritten: Nachdem Interessierte eine Einwilligungserklärung unterzeichnen erfolgt ein Abstrich der Wangenschleimhaut. Der Abstrich wird anschließend vom Organisationsteam zur Analyse ins Labor geschickt. Dadurch kann festgestellt werden, ob es aktuell jemanden mit passenden Gewebemerkmalen gibt, der auf eine Spende wartet. Zusätzlich wird die Person in die weltweite Datenbank aufgenommen.

Auch privat kann man sich ein Registrierungsset über die Seite der DKMS kostenlos zuschicken lassen. Die Registrierung kostet die DKMS jeweils 40 Euro, finanziert wird der Betrag durch Geldspenden von Privatpersonen, Vereinen, Unternehmen und Stiftungen. Die Spenden werden auch genutzt, um die Forschungsarbeit und Internationalisierung der DKMS voranzutreiben.

Bereits 2013 und 2018 fanden an der Hochschule Fulda Registrierungsaktionen auf dem Campus statt. Während der Aktion 2013 haben sich insgesamt 286 Personen als potenzielle Spenderinnen und Spender registrieren lassen. Drei von ihnen sind als passende Spenderinnen oder Spender identifiziert worden und konnten Stammzellen spenden. 2018 haben sich insgesamt 230 Personen registriert, von denen eine Person bereits spenden konnte. Während der Corona-Pandemie gab es 2020 eine Online-Aktion mit 45 Registrierungen. (lio)

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