Hobby-Drachenflieger Frank Kramm aus Fulda macht das Ganze schon seit 30 Jahren. „Wir haben damals in Dänemark in den Dünen gehockt und einem Mann beim Lenkdrachenfliegen zugesehen. Da wusste ich: Das will ich auch machen.“ Heute hat er seine Eule, einen bestabten, selbstgebauten Drachen, mitgebracht, die schon in der Luft war. Er hat den reißfesten Nylonstoff geschnitten, seine Frau hat ihn vernäht.
Der 59-Jährige und seine Frau lassen sich regelmäßig von Drachenfesten inspirieren und fahren dafür mit ihrem Wohnmobil durch ganz Europa. Er erzählt: „Drachenfliegen ist vielfältig. Man kann snowkiten an der Wasserkuppe, kiten am Meer oder mit einem Buggy, der bis zu 70 Stundenkilometer fährt und den Drachen zieht, fahren. Das ist Nervenkitzel pur.“ (Lesen Sie hier: Zweite Chance für Legehennen: Josef Hasenauer schenkt Tieren neues Zuhause)
Aber auch für Laien gibt es viel zu sehen: Die sechsjährige Emilia und ihre zweijährige Schwester Virginia Wanjiku haben sich zusammen mit ihrem Vater Ben Baier einen Drachen vor Ort gekauft. „Das hat Spaß gemacht mit meinem Pferdedrachen“, sagt Emilia. Weil noch nicht so viel Wind wehte, ist sie mit ihrem Drachen gerannt. „Wir haben bisher noch nie Drachen steigen lassen“, fügt ihr Vater hinzu. Viele Kinder ließen es sich außerdem nicht nehmen, ein Foto zusammen mit den riesigen Drachen zu machen.
Stablose Drachen wie der lebensgroße Blauwal mit über 20 Metern Länge, die Robbe oder der Eisbär konnten leider nicht in die Lüfte steigen. „Wir brauchen kontinuierlichen Wind. Ein Fünf-Minuten-Lüftchen reicht da nicht“, erklärt Christian Hartmann, Vorsitzender der Windspiel Gemeinschaft Fulda. Gut besucht war das Messegelände trotzdem. Die Veranstaltung hat sich laut Hartmann mittlerweile etabliert. „Man merkt, dass die Leute rauswollen.“
Für das leibliche Wohl war durch Kaffee und Kuchen, Gegrilltes sowie kühle Getränke gesorgt. Die Besucher konnten von den Bierbänken aus die Drachen in den Lüften bestaunen. Für besonders Interessierte gab es Führungen über das Flugfeld, bei denen sie mit den Drachen-Piloten ins Gespräch kommen konnten. Am Vormittag gab es eine Flugshow von „Team4Fun“, eines der besten internationalen Lenkdrachen-Teams, die ihre Drachen in Formation fliegen ließen.