Voll im Durchschnitt? Alter, Einkommen, Abitur und Co. - So schneiden die Fuldaer ab

Der Kreis Fulda feiert in diesem Jahr 200. Jahrestag. Wir haben uns gefragt: Wie schlagen sich die hiesigen Bürgerinnen und Bürger im Vergleich mit anderen Kreisen? Verdient man im Kreis Fulda mehr als im Hessenschnitt? Und wie alt ist eigentlich der Durchschnitts-Fuldaer? Wir haben die wichtigsten Daten zusammengetragen.
Fulda - Eines vorweg: Die Bevölkerung im Fuldaer und Hünfelder Land ist mit 44,4 Jahren jünger als im Bundesschnitt. Im Hessen-Vergleich allerdings weist der Kreis eine leicht etwas ältere Bevölkerungsstruktur auf: Glatte 44 Jahre sind die Menschen in Hessen alt. Fuldas „Nachbarn“, wie der Vogelsbergkreis (47,1), der Main-Kinzig-Kreis (44,7) und der Kreis Hersfeld-Rotenburg (46,1) sind allesamt älter.
In Sachen Einkommen müssen sich Bewohner im Landkreis Fulda mit etwas weniger begnügen, als der Durchschnitts-Hesse. Hessenweit liegt das verfügbare Einkommen privater Haushalte je Einwohner - Stand 2019 - nämlich bei 24.540 Euro, während man in Fulda auf 23.779 Euro zurückgreifen kann. Immerhin: Im Vergleich zum Jahr 2018 ist das verfügbare Einkommen um 2,55 Prozent gestiegen.
Fulda: Voll im Durchschnitt? Alter, Einkommen, Abi - Der Kreis im Hessenvergleich
101 Frauen kommen auf zahlenmäßig 100 im Landkreis Fulda lebende Männer. Hessenweit kommen auf 100 Frauen insgesamt 102,5 Männern. Die gesamtdeutsche Geschlechterverteilung liegt bei 100:102,7. Vollständig ausgeglichen ist das Geschlechterverhältnis im Kreis Schmalkalden-Meiningen (100:100) sowie im Vogelsbergkreis (100:100,1).
Im Kreis Rhön-Grabfeld kommen auf 100 Männer 101,2 Frauen, im Main-Kinzig-Kreis 102,8 Frauen und im Kreis Bad Kissingen 103 Frauen. Im Wartburgkreis ist das Geschlechterverhältnis gar umgekehrt: Dort kommen auf 100 Männer nur 99,6 Frauen. Ähnlich sieht es im Landkreis Hersfeld-Rotenburg (100:99,3) aus.
Beim Bund fürs Leben sind die Fuldaer ebenfalls vorne: 5,1 Eheschließungen pro 1000 Einwohner wurden im Landkreis Fulda 2020 registriert. Damit wurde in der Region häufiger geheiratet als in ganz Hessen (4,2 je 1000 Einwohner) und in Deutschland (4,5). (Lesen Sie hier: Namensforschung im Stadtarchiv - Diese Nachnamen gibt es fast nur im Landkreis Fulda)
Der Ausländeranteil im Kreis Fulda beträgt (Stand 2020) 9,7 Prozent. Für Hessen liegt der Anteil bei 16,9, für ganz Deutschland bei 12,7 Prozent. Zum Vergleich: Im Main-Kinzig-Kreis leben 16,3 Prozent ausländische Menschen, in Hersfeld-Rotenburg 10,2 Prozent und im Vogelsbergkreis 7,2 Prozent.
E-Autos und Abitur - Das sind die Vorlieben der Fuldaer
Im Gegensatz zu anderen hessischen Kreisen schließen junge Erwachsene aus dem Kreis Fulda ihre Schulbildung weniger häufig mit der allgemeinen Hochschulreife, also dem Abitur ab. Während der hessische Durchschnitt bei 32,7 Prozent - ähnlich wie in ganz Deutschland - liegt, machen in Fulda nur 22 Prozent das Abitur. In den Kreisen Hersfeld-Rotenburg, Vogelsberg, Main-Kinzig, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Schmalkalden-Meinungen und im Wartburgkreis lagen die Abitur-Quoten bei 26,1, 22,2, 29,3, 26,4, 20,2, 27,4 und 25,6 Prozent.
Wer meint, die Fuldaer hätten nichts für E-Autos übrig, der hat sich zumindest in Relation zum Hessen-Schnitt getäuscht. Während in Hessen nur 3,1 Stromauto auf je 1000 Einwohner kommt, liegt der Wert im Kreis Fulda mit 7,8 deutlich höher. In der Statistik wurden Fahrzeuge mit reinem Batterieantrieb berücksichtigt sowie Plug-in-Hybride.
Blick über die Landkreisgrenze: Im Rhön-Grabfeld-Kreis waren 6,1 Stromer je 1000 Einwohner angemeldet, im Landkreis Bad Kissingen 3,3 und im Main-Kinzig-Kreis 2,3. Der Kreis Hersfeld-Rotenburg weist einen Wert von 1,9, der Vogelsbergkreis von 1,7, Schmalkalden-Meiningen von 1,4 und der Wartburgkreis von 1,3 aus.
Video: So viel verdient der Deutsche im Durchschnitt
Auf 35,6 Prozent kommt man, wen man errechnet, wie viel Fläche des Landkreises mit Wald bedeckt ist. Trotz Gieseler Forst und Biosphärenreservat Rhön: Im Hessenvergleich ist das eher wenig. Im Gesamten Bundesland waren 2019 nämlich 39,8 Prozent bewaldet.
Der Blick auf die Nachbarkreise zeigt, dass Fichte, Eiche und Co. ungleich dicht stehen: Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg wies einen Waldanteil von 45,7 Prozent aus, der Main-Kinzig-Kreis 42,8 und der Vogelsbergkreis 38,7.
Apropos Fläche: Für durchschnittlich 65,74 Euro wurde im Jahr 2020 ein Quadratmeter Bauland im Kreis Fulda verkauft. Baureifes Bauland kostete durchschnittlich 100,08 Euro. Hessenweit lagen die Beträge bei 160,26 und 213,65 Euro. (Lesen Sie auch: Fulda muss künftig Mietspiegel berechnen)
272,7 Rinder wurden im Herbst 2020 je 1000 Einwohner im Kreis Fulda gehalten. Der Wert für das gesamte Bundesland liegt bei 64,9 je 1000 Einwohner; für das Bundesgebiet bei 135,9.