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Ehemann betäubt und mit Teppichmesser verletzt - Angeklagte wollte Suizidversuch vortäuschen

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Justitia
Vor dem Landgericht Fulda hat am Mittwoch der Prozess gegen eine 36-jährige Frau begonnen. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Mit einem umfassenden Geständnis vor dem Landgericht Fulda hat am Mittwoch der Prozess gegen eine 36-jährige Frau wegen gefährlicher Körperverletzung begonnen.

Fulda – Die 36-Jährige hatte laut Anklage im November 2016 den getrennt von ihr lebenden Ehemann mit einer Überdosis des Schlafmittels Benzodiazepin betäubt und dem Bewusstlosen dann mit einem Teppichmesser die Pulsader aufgeschnitten. Der Mann überlebte, auch weil die Angeklagte den Notruf wählte, als er plötzlich wieder aufgewacht war. Deshalb wertet die Staatsanwaltschaft die Tat nicht als versuchten Totschlag oder versuchten Mord.

Fulda: Ehemann betäubt und mit Teppichmesser verletzt - Angeklagte gesteht

Vor dem Landgericht Fulda erklärte die Angeklagte ihr Motiv: Sie habe sich bessere Chancen erhofft, mit dem sechs Jahre alten gemeinsamen Sohn in ihr Heimatland Peru zurückgehen zu können, wenn sie einen Suizidversuch ihres Mannes vortäusche. In der Ehe habe es bereits seit längerem gekriselt, auch weil sie von einer Konkurrentin erfahren hatte.

Die 36-Jährige betonte aber vor Gericht, sie habe ihren damaligen Ehemann nicht töten wollen. Dieser leidet noch immer psychisch unter den Folgen der Tat und verlangt mindestens 7000 Euro Schmerzensgeld.

Der Prozess findet erst jetzt statt, weil die Angeklagte nach der Tat nach Peru geflüchtet war. Zu zwei Prozessterminen im Dezember 2020 und im Mai 2021 war sie nicht erschienen. Im Februar 2022 wurde sie in Peru festgenommen und Ende Oktober nach Deutschland ausgeliefert. Jetzt sitzt sie in Untersuchungshaft. Mit einem Urteil ist noch vor Weihnachten zu rechnen. (dpa)

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