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Stadt Fulda verlor 2020 spürbar an Einwohnern - Corona-Pandemie spielt zentrale Rolle

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Von: Daniel Krenzer

Die Stadt Fulda hatte im Jahr 2020 deutlich weniger Einwohner als 2019.
Die Stadt Fulda hatte im Jahr 2020 deutlich weniger Einwohner als 2019. © Stadt Fulda

Während die Stadt Fulda 2020 und im ersten Halbjahr 2021 an Einwohnern eingebüßt hat, wachsen viele Kommunen im Umland. Diese Entwicklungen haben auch mit Corona zu tun - aber nur wenig mit Todesfällen durch das Coronavirus.

Fulda - Das Statistische Landesamt hat die Gemeindezahlen 2020 veröffentlicht - und damit auch die offiziellen, finalen Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung. Darin bestätigt sich der zwischenzeitlich bereits ablesbare Trend, dass die Einwohnerzahlen in der Stadt Fulda entgegen der zuvor langjährigen Aufwärtsentwicklung in der Corona-Pandemie gesunken ist - und zwar um mehr als ein Prozent. Einen stärkeren Rückgang in der Region hat lediglich Hosenfeld aufzuweisen.

„Viele Studierende, die während der Corona-Krise nicht an Präsenzveranstaltungen der Hochschule teilnehmen konnten, hatten ihren Erstwohnsitz in Fulda abgemeldet oder erst gar nicht angemeldet“, erklärt Pressesprecher Johannes Heller von der Stadtverwaltung in Fulda.

Fulda: Einwohnerzahl schrumpft 2020 durch Corona

Zudem sei durch die Pandemie die Zahl der Arbeitnehmer aus dem Ausland aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten spürbar zurückgegangen. „Die Zahl der Corona-Toten spielt in der Betrachtung nur eine untergeordnete Rolle“, betont Heller. Seit Mitte 2021 seien die Einwohnerzahlen aber wieder gestiegen, der Trend habe sich damit wieder umgekehrt. (Mit dem Corona-Ticker für den Kreis Fulda bleiben Sie auf dem Laufenden.)

Insgesamt relativ am stärksten an Bevölkerung hinzugewonnen haben in der Region Bad Salzschlirf (+1,9 Prozent), Poppenhausen (+1,5) und Freiensteinau (+1,3). Und das, obwohl es in der Kurgemeinde Bad Salzschlirf die meisten Todesfälle im Verhältnis zu Geburten gab (natürliche Bevölkerungsentwicklung). Dem steht allerdings ein Plus von mehr als 3 Prozent von Zuzügen zu Fortzügen entgegen (Wanderungssaldo). Und die Tendenz für 2021 anhand der Zahlen zu Ende Juni ist ebenfalls deutlich positiv.

Bevölkerungsentwicklung 2020 (in Prozent) in den osthessischen Kommunen. © Hiltrud Thöne

Wollen Gemeinden in der Region wachsen, so sind sie offensichtlich zunehmend auf Zuwanderung angewiesen. Einen nennenswerten Geburtenüberschuss gab es 2020 lediglich in Dipperz und Ehrenberg. 2021 gab es hingegen einen kleinen Babyboom im Landkreis Fulda. Ansonsten sind Zu- und Wegzüge der dominierende Einflussfaktor auf die Entwicklung der Bevölkerungszahl.

Video: Städte in Deutschland - Hier lebt die jüngste Bevölkerung

Dass Städte wie Fulda durch die Corona-Pandemie tendenziell Einwohner verlieren können, kommt nicht gänzlich unerwartet. Da Homeoffice inzwischen verbreiteter ist, entscheiden sich zunehmend Menschen dafür, lieber günstiger und naturnaher auf dem Land zu leben.

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