Elisabeth-Preis 2022 verliehen: Restaurant „Ritter“ überzeugt Jury mit „Quarantine“

Zum dreizehnten Mal – Start war im Jahr 2010 – vergibt der Caritasverband für die Diözese Fulda seinen jährlichen Elisabeth-Preis für herausragende soziale Hilfsprojekte im Zusammenhang mit ehrenamtlichem Engagement.
Fulda - Inhaltlich orientiert sich der Elisabeth-Preis stets am aktuellen Kampagnenthema der Caritas – 2022 lautet das Motto „Zukunft denken. Zusammenhalt leben. Das machen wir gemeinsam“. „Die Kampagne soll die positiv prägenden Werte für eine Gesellschaft wie die in Deutschland als solidarischem Gemeinschaftsgefüge weiter stärken helfen: Nächstenliebe, Respekt, Gerechtigkeit und Solidarität“, heißt es in einer Pressemitteilung des Caritasverbands Fulda.
Fulda: Elisabeth-Preis 2022 - Restaurant „Ritter“ überzeugt mit „Quarantine“
Die Preisvergabe erfolgte Donnerstag, 17. November, am späten Nachmittag im Rahmen eines Festgottesdienstes mit Generalvikar Prälat Christof Steinert im Dom zu Fulda. (Lesen Sie hier: Bolzplatz wird Baustelle: Caritasverband errichtet 15 neue Sozialwohnungen)
Eine sechsköpfige Jury, zu der neben Generalvikar Steinert Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien, PR und der Caritas gehörten, hatte im Vorfeld nach Sichtung der eingereichten Projektvorschläge den Preis und das damit verbundene Preisgeld in Höhe von insgesamt 3000 Euro auf zwei Projekte verteilt.
Elisabeth-Hauptpreisträger des Jahres 2022 wurde nach der Entscheidung der Jury das Team des Restaurants „Ritter“ in der Fuldaer Altstadt. Nach Beginn der Corona-Pandemie hatte man dort ein Angebot für Menschen in prekärer Lebenssituation geschaffen: Einmal wöchentlich sorgte die Quarantine (sozusagen die Kantine in der Quarantäne) am Ritter für gutes mehrgängiges Essen. Wer konnte und wollte, konnte im Rahmen der eigenen Möglichkeiten eine kleine Spende für die Mahlzeit geben, aber jeder war willkommen und niemand wurde abgewiesen.
Elisabeth-Preis 2022: Jury vergibt Hauptpreis nach Fulda
Zwei Jahre bis zum Sommer 2022 lief das Projekt letztendlich, insgesamt 5000 Mahlzeiten wurden ausgegeben. Ging es anfangs um die Nutzung von Lebensmitteln, die wegen der Schließung des Restaurants sonst vernichtet worden wären, kaufte Inhaber Jonas Sporer später gezielt für seine Quarantine zusätzlich ein.
Das Preisgeld von 2500 Euro will er nutzen, um voraussichtlich im Advent nochmals ein außergewöhnliches Festessen für die Bedürftigen in Fulda auszurichten, die ansonsten zum Beispiel Gäste der Suppenküche bei den Vinzentinerinnen oder auch im Caritas-HOTRoom sind.
Den zweiten Preis – verbunden mit einem Preisgeld von 500 Euro – erhält die Caritas in Marburg, die ebenfalls in der Corona-Pandemie dafür sorgte, dass Bedürftige, denen andere Anlaufstellen im Lockdown weggebrochen waren, regelmäßig eine Suppe zur Stärkung erhielten. An dem Projekt – einmal wöchentlich warmes Essen und Begegnung – hält man an der Lahn mit Hilfe von Ehrenamtlichen weiter fest. Anlaufstelle ist stets das Haus der Begegnung St. Vinzenz, und wöchentlich sind rund 50 Nutzer dieses Angebotes mit dabei. (ah)