„Die Zeit ist anspruchsvoll“, sagt Manfred Klüber (57), Geschäftsführer der Bäckerei Pappert in Poppenhausen. Sie beschäftigt in 144 Fachgeschäften 1700 Mitarbeiter. In diesem Jahr haben die Beschäftigten zwei Lohnerhöhungen erhalten, aber die Verbraucher mussten auch zwei „moderate Preiserhöhungen“ verkraften, wie der Pappert-Chef sagt. „Wir drehen jeden Stein um, um zu schauen, wo wir sparen können. Aber unsere Branche ist es gewohnt, große Herausforderungen zu meistern. Zuletzt in der Corona-Pandemie.“ An den Plänen für den Neubau in Rönshausen hält Pappert fest. 2023 soll Baubeginn sein.
Bäcker sind ein Stück Heimat. Ihre Produkte sind wie ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität der Region. Das Brot, das Brötchen oder das Gebäckstück, das man in der Jugend genoss, vergisst man nicht. Doch die Zahl der Bäcker in Rhön und Vogelsberg schrumpft. Dieser seit Jahren herrschende Trend verschärft sich.
Deshalb wollen wir Sie bitten, uns von Ihren Erinnerungen an Bäcker zu erzählen: Was hat Sie bewegt? Was haben Sie bis heute nicht vergessen? Schreiben Sie eine E-Mail mit Ihrem Namen an lokales@fuldaerzeitung.de.
„Klagen hilft ja nicht. Die Situation ist da, und wir müssen sehen, dass wir das Beste daraus machen“, äußert auch Michael Happ (45), Geschäftsführer der Bäckerei Happ in Neuhof. Sie beschäftigt in 54 Fachgeschäften 670 Mitarbeiter. Auch für sie gab es zwei Lohnerhöhungen – und für Happ-Kunden zwei „maßvolle Preiserhöhungen“, wie Happ sagt. „Wir müssen effizienter arbeiten. Die Öfen, Spülmaschinen und Klimaanlagen werden bewusster und energiesparender eingesetzt“, berichtet Michael Happ.
Obermeister Michel schlägt eine weitere Sparmöglichkeit vor: In den Läden soll nicht mehr gebacken werden. „Es ist effizienter, die großen Öfen in der Backstube zu nutzen“, sagt Michel. Die Bäckereien Pappert und Happ lehnen das einhellig ab: Das „Ladenbacken“ sei für die Kunden sehr wichtig, sagen sie. Aber auch das Ladenbacken könne man noch effizienter machen.