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Straßenlaternen, Radverkehr und Co: Stadt Fulda erhält Kompass-Sicherheitssiegel

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Bei der Siegelverleihung in Fulda (von links): RamonaGärtner, StefanSauer, DagWehner, MichaelTegethoff.
Bei der Siegelverleihung in Fulda (von links): Kompass-Beauftragte Ramona Gärtner, Innenstaatsekretär Stefan Sauer, Bürgermeister Dag Wehner und Polizeipräsident Michael Tegethoff. © Polizei Osthessen

Als 17. hessische Kommune hat Innenstaatsekretär Stefan Sauer nach der erfolgreichen Entwicklung eines Präventionspaketes zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Stadt Fulda das Kompass-Sicherheitssiegel verliehen.

Fulda - Die Stadt Fulda ist dem Programm des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport im Juni 2019 beigetreten und hat seitdem zielgerichtet und engagiert Maßnahmen für ein besseres Sicherheitsgefühl umgesetzt, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Fulda erhält Kompass-Sicherheitssiegel - Straßenlaternen, Radverkehr und Co

„Obwohl Hessen und auch Fulda sehr sicher sind, weicht das Sicherheitsgefühl der Menschen vor Ort häufig von der objektiven Sicherheitslage ab. Um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern, wurde von uns 2017 das KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) entwickelt. Ziel von Kompass ist, die kommunale Sicherheitsarchitektur bedarfsgerecht weiterzuentwickeln“, sagte Innenstaatsekretär Sauer.

In Fulda habe sich im Rahmen des Kompass-Prozesses gezeigt, dass die Stadt in der Prävention engagiert ist und an vielfältigen Projekten und Präventionsangeboten teilnimmt. „Fulda hat sich gemeinsam mit den relevanten Akteuren aufgemacht und mit großem Engagement geeignete Präventionsmaßnahmen umgesetzt, die dazu beitragen sollen, das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Hier zeichnen sich bereits erste Erfolge ab. Ich freue mich sehr, der Stadt stellvertretend für den großen Einsatz aller Beteiligten vor Ort das Kompass-Sicherheitssiegel verleihen zu dürfen“, sagte der Staatssekretär.

Eine durch die Justus-Liebig-Universität Gießen im Rahmen der Bestandsaufnahme begleitete Bürgerbefragung hat ergeben, dass unter anderem die Aspekte Kriminalität, Verkehr, undiszipliniert fahrende Autofahrer, Schmutz und Müll an öffentlichen Orten sowie Ruhestörungen als Probleme wahrgenommen wurden. Nach Feststellung der Problembereiche und „Angstorte“ wurde ein umfassender Maßnahmenkatalog erarbeitet, um die erkannten Sicherheitsbedarfe zu decken.

Entwickelte beziehungsweise umgesetzte Kompass-Maßnahmen sind unter anderem die Optimierung der Videoschutzanlage an neuralgischen Orten, die Installation von insgesamt 439 neuen Straßenlaternen, die Einstellung von drei weiteren Umweltrangern, die Eröffnung von zwei weiteren „Jugendtreffs“ und die Einrichtung von Stadtteilbüros als niederschwelliges Angebot für Bürgerinnen und Bürger.

Staatsekretär Stefan Sauer: „Mit großem Engagement Maßnahmen umgesetzt“

Gestärkt wurde insbesondere die Sicherheit im Bereich Radverkehr. So wurden zum Beispiel ein Radfahrkonzept beschlossen, Radständer im Innenstadtbereich installiert und in Kooperation mit der Deutschen Bahn 225 sichere Fahrradabstellanlagen geschaffen. Darüber hinaus wurde die Aktion „Fulda sattelt auf“ initiiert und ein Pilotprojekt zur Problematik von Abbiegeunfällen mit Radfahrenden ins Leben gerufen.

Des Weiteren wurde im Zuge von Kompass in der Stadtwache Fulda ein regelmäßiges kriminalpolizeiliches Beratungsangebot eingerichtet und das Aufgabenfeld der dort ansässigen Schutzfrau bzw. des dort ansässigen Schutzmanns vor Ort erweitert. Die Stadtwache ist fortan die Anlaufstelle für polizeiliche Belange und bildet zugleich die Schnittstelle zwischen Polizei und der kommunalen Verwaltung.

„Die im Rahmen des Kompass-Programms erzielten Ergebnisse in Fulda zeigen, dass das Sicherheitsgefühl vor Ort auch von einer engeren Zusammenarbeit und Vernetzung der betroffenen Akteure in der Kommune und mit der Polizei profitiert. Als Land gewinnen wir auch Erkenntnisse aus der Bürgerbefragung, die wir künftig in die operative Polizeiarbeit, zum Beispiel durch eine erhöhte Polizeipräsenz, einfließen lassen. Der Stadt Fulda wünsche ich weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei der Fortsetzung ihrer erfolgreichen Arbeit im Zusammenhang mit Kompass – im Idealfall, wird Prävention durch die Befassung mit dem Thema fester Bestandteil der kommunalen Arbeit“, so Stefan Sauer. (ah)

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