Erneut Streik bei DS Smith in Fulda: Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn

Die Beschäftigten von DS Smith in Fulda befinden sich seit 6 Uhr im Streik. Der Streik endet voraussichtlich am Samstagmorgen.
Fulda - Seit Freitag, 24. März, 6 Uhr wird das Werk des Unternehmens DS Smith in Fulda zum dritten Mal bestreikt. Der Streik wird noch bis Samstag um 6 Uhr dauern. Aufgerufen hat die Gewerkschaft Verdi. „Auch vom strömendem Regen haben sich etwa 100 Beschäftigte der Frühschicht nicht davon abhalten lassen, sich am Streik zu beteiligen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. Die Gewerkschaft erwartet, dass sich aus der Spät- und Nachtschicht mindestens noch einmal so viele Kolleginnen und Kollegen an dem Streik beteiligen.
Fulda: Erneut Streik bei DS Smith - Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn
Der Streik sei die prompte Reaktion auf die vierte Verhandlung der Gewerkschaft Verdi mit dem Arbeitgeberverband der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie am Donnerstag. Verdi fordert für die bundesweit rund 100.000 Beschäftigten der Papier-, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie 10,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt mit einer Laufzeit von 12 Monaten.
In den mehrstündigen Gesprächen zwischen Verdi und dem Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) habe es leichte Bewegung gegeben, „aber die Schritte waren letztendlich zu klein. Zwar zeigte sich die Arbeitgeberseite bereit, über die Länge der Laufzeit und tabellenwirksame Tariferhöhungen zu verhandeln, allerdings konnte sich der HPV nicht durchringen, ein verbessertes Angebot vorzulegen“, heißt es weiter.
„Dass sich die Arbeitgeber nur im Schneckentempo bewegen, hat bei den Beschäftigten Frust und Ärger ausgelöst. Die hohe Inflationsrate hat für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhöhten Kosten in allen Bereichen geführt, die nicht durch eine Einmalzahlung kompensiert werden können. Es braucht eine langfristig wirkende Lohn- und Gehaltssteigerung, damit auch in Zukunft die enorm gestiegenen Kosten von den Kolleginnen und Kollegen gestemmt werden können. Die Beschäftigten haben in den vergangenen zwei Jahren zu sehr guten Umsätzen beigetragen. Das sollte mit einer anständigen Lohn- und Gehaltserhöhung honoriert werden“, fasst Gewerkschaftssekretärin Ellen Sandrock-Becker die Stimmung der Streikenden zusammen.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 12. April 2023 statt.
Erst kürzlich hatte Verdi in Fulda zum Streik aufgerufen. Anlässlich eines Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben sich rund 700 Menschen auf dem Universitätsplatz in Fulda versammelt. (ah)