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„Meine Arbeit fängt jetzt erst an“: Erster Amtstag für Ebersburger Bürgermeister Benjamin Reinhart

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Von: Volker Nies

Bürgermeister Benjamin Reinhart
Der neue Bürgermeister Benjamin Reinhart arbeitet am Schreibtisch am liebsten im Stehen. © Volker Nies

Ein bisschen aufgeregt war er dann doch. In der Nacht vor seinem ersten Arbeitstag als Ebersburger Bürgermeister hat Benjamin Reinhart (45, parteilos) schlecht geschlafen. Um kurz nach halb sieben stand er dann am Dienstag schon am Schreibtisch. Arbeiten will er hier vor allem im Stehen. 

Ebersburg - In die Vorbereitung für sein neues Amt hatte der Thalauer Polizeibeamte viel Zeit und Energie investiert. Am Dienstag (4. Oktober) nahm er die Arbeit in Ebersburg (Fulda) auf. „Meine Vorfreude war riesig. Jetzt ist es ein richtig gutes Gefühl: Endlich kann ich loslegen“, blickte Reinhart am Abend auf den ersten Arbeitstag im Rathaus in Schmalnau zurück. Das Gefühl, ein Ziel erreicht zu haben, hat er nicht: „Bürgermeister zu sein, war nicht das Ziel, sondern es ist der Startpunkt. Meine Arbeit fängt ja jetzt erst an.“

Fulda: Erster Arbeitstag für Ebersburger Bürgermeister Reinhart

Der Arbeitstag begann für die Mitarbeiter von Verwaltung und Bauhof sowie die Leiterinnen der Kindergärten mit einem Frühstück: Reinhart lud die Beschäftigten ein – wie er es im Wahlkampf beim Forum unserer Zeitung versprochen hatte.

Die Brötchen gab es in dem Sitzungsraum unterm Dach, in dem auch der Gemeindevorstand tagt. „Ein bisschen müssen wir auf Abstand achten. Die Coronazahlen steigen, und niemand will, dass die halbe Verwaltung wegen eines gemeinsamen Frühstücks ausfällt.“ Dem Natur- und Bauernhof-Kindergarten in Ried, dessen Leitung nicht hatte teilnehmen können, brachte er später ein paar Leckereien vorbei.

Zur Begrüßung bekam der neue Chef von seinen Mitarbeitern ein Geschenk – einen mannshohen Drachenbaum im Blumentopf. „Hoffentlich ist der Drache keine Anspielung“, scherzte Reinhart. Der Baum, bekannt für seine geringen Ansprüche an die Pflege, erhält einen Platz in dem gläsernen Erker in Reinharts Arbeitszimmer, der von außen eingesehen werden kann. „Hier stand vorher ein kümmerliches Gewächs. Nachbarn witzelten, hier könnte mal etwas Neues hin. Das ist jetzt passiert.“

Vor dem Frühstück nahm der Bürgermeister an der wöchentlichen Besprechung der Bauabteilung teil, in der es um den Stand der laufenden Bauprojekt geht. „Das soll jetzt zu meinem regelmäßigen Programm gehören.“ Vorgenommen hat er sich auch, den Arbeitstag im Rathaus früh zu beginnen. „Ich will versuchen, vor den Mitarbeitern da zu sein. Da kann ich – auch mit dem Blättern in der Fuldaer Zeitung – gut starten und den Arbeitstag besser strukturieren, als wenn ich später hektisch ins Büro stürme.“

Seine Hauptarbeit – und die seiner Mitarbeiter – war am Dienstag die Einweisung in Computerprogramme, Dateimanagement-Systeme, die Finanzsoftware – und die Zeiterfassung. „Meine Mitarbeiter erfassen die Arbeitszeit, da mache ich das auch – nicht, um dann Überstunden abzubauen, sondern weil ich keine Sonderbehandlung will.“

Am Abend war Reinhart zufrieden – auch wenn da auf dem Rechner noch 35 E-Mails warten, die er beantworten wollte. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Das hat mich gefreut.“ Eine wichtige Änderung kommt auf sein Vorzimmer in jedem Fall zu. Anders als Vorgängerin Brigitte Kram (CDU), die das Rathaus bis zum Freitag 24 Jahre lang geführt hatte, trinkt Reinhart keinen Kaffee. „Wir haben schon besprochen, welcher Tee jetzt in die Kaffeeküche einziehen soll.“

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