„Fulda erzählt“: Neue Website für Projekt mit Zeitzeugen-Interviews online

Mit dem Projekt „Fulda erzählt“ werden Erfahrungen und Erlebnisse von Menschen aus Fulda zu verschiedenen Themen und Ereignissen vom Zweiten Weltkrieg bis heute dokumentiert. Das Vonderau Museum veröffentlicht Zeitzeugen-Interviews nun auf einer neuen Website.
Fulda - Auf der neuen Website www.fuldaerzaehlt.de hat das Museum jetzt zahlreiche Ausschnitte aus den bisher geführten Zeitzeugen-Interviews veröffentlicht. Diese waren erstmals in der Sonderausstellung „Als die Demokratie zurückkam – 75 Jahre Verfassung in Hessen und “ vom 15. Juli 2021 bis 9. Januar 2022 im Vonderau Museum zu sehen.
In der Online-Präsentation sind die Videoclips aus der Ausstellung sowie acht weitere Interviews abrufbar, die zwischen September 2020 und Februar 2022 geführt, erfasst und aufbereitet wurden. Das Projekt wurde von der Hessischen Staatskanzlei, dem Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung sowie der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) gefördert.
Fulda erzählt: Neue Website für Projekt mit Zeitzeugen-Interviews online
Museumsleiter Dr. Frank Verse freut sich über die Zuwendung des Landes und das neue digitale Angebot, das vor allem Jugendliche, Schulklassen und alle historisch Interessierten dazu einlade, die Stadtgeschichte zu erkunden und sich mit den Erfahrungen früherer Generationen auseinanderzusetzen.
Katja Galinski, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Vonderau Museums, hat das Projekt von Anfang an begleitet: „Auch nach dem Ende der Verfassungsausstellung möchten wir die Interviews und Erinnerungen digital zugänglich machen“, sagt sie. „Wir bedanken uns herzlich bei allen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für die engagierte Teilnahme und Unterstützung, die das Projekt erst ermöglicht haben.“
Der Webauftritt von „Fulda erzählt“ ist ein weiteres Angebot des Vonderau Museums zur Vermittlung der Fuldaer Stadtgeschichte im digitalen Raum. Die Rubrik „Zeitzeugen“ umfasst Ausschnitte aus derzeit 16 Videointerviews, die durch Biografien, Fotos, historische Dokumente und persönliche Erinnerungsberichte ergänzt werden.
Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen ihre Geschichten von Kindheit und Jugend, der NS-Zeit und dem Zweiten Weltkrieg, der amerikanischen Besatzung, Flucht und Vertreibung und dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 1950er Jahren. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Kriegsende und der Nachkriegszeit in Fulda.

Im Bereich „Themen“ sind Beiträge zur Stadtgeschichte, der Sammlung, Veranstaltungen und Ausstellungen des Museums abrufbar. Diese können von den Nutzerinnen und Nutzern kommentiert und geteilt werden. Das Museumsteam möchte über die Website auch das Projekt fortlaufend dokumentieren und Einblicke in die Museumsarbeit geben. Die Website kann auf allen Endgeräten flexibel abgerufen werden.
Das städtische Vonderau Museum hat seit 1875 den Auftrag, die Geschichte der Stadt und Region Fulda zu sammeln, zu bewahren, zu erforschen, auszustellen und zu vermitteln. Das Projekt „Fulda erzählt“ begleitet die Neukonzeption des Museums und dient auch der inhaltlichen Aufarbeitung der Sammlung zu verschiedenen Themen.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Geschichte Fuldas im 20. Jahrhundert, um die Sammlung des Museums um Objekte mit persönlichen Geschichten zu ergänzen, etwa zum Thema jüdisches Leben in Fulda, der Geschichte der Hochschule oder Migration und Vielfalt (lesen Sie auch hier: Ankauf von Gemälde von Johann Andreas Herrlein wird mit 82.000 Euro gefördert).
Darüber hinaus ermöglicht das partizipative Dokumentationsprojekt auch die breite Beteiligung der Stadtgesellschaft. Durch unterschiedliche Perspektiven und den Austausch über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Fuldas wird so die Geschichte lebendig. Weitere Aktionen wie Zeitzeugengespräche oder Sammlungsaufrufe sind zukünftig geplant.