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„Aufgaben erfüllt und abgeschlossen“ - Papst nimmt Rücktritt von Erzbischof Schick an

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Ludwig Schick
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick tritt nun offiziell zurück. Das bestätigt nun das Bistum und der Vatikan. (Archivfoto) © Matthias Merz/dpa/Archivbild

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick tritt nun offiziell zurück. Das bestätigt nun das Bistum und der Vatikan. Als Begründung für seinen Rücktritt nennt Schick unter anderem langfristige Projekte im Bistum, die seinen 75. Geburtstag weit überschreiten.

Fulda/Bamberg - Mit seinem Rücktritt will der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick bevorstehende wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen nach eigenen Angaben einem jüngeren Nachfolger überlassen. „Ich habe meine Aufgaben im Erzbistum erfüllt und abgeschlossen“, schrieb der 73-Jährige in einem Brief an die Gläubigen seiner Diözese, der am Dienstag (1. November) auf der Homepage des Erzbistums veröffentlicht wurde. „Ab Herbst 2022 stehen neue Entscheidungen und Projekte an, die die zwei Jahre bis zu meinem 75. Geburtstag weit überschreiten.“

Fulda: Erzbischof Ludwig Schick tritt offiziell zurück 

Generell bieten Bischöfe nach Vollendung des 75. Lebensjahres ihren Rücktritt beim Oberhaupt der katholischen Kirche an, Schick habe Papst Franziskus seinen Rücktritt aber schon bei einer Privataudienz im April dieses Jahres angeboten.

„Papst Franziskus hat meine Argumente angehört und erwogen. Zwischendurch hat er auch gebeten, dass ich weiterhin im Amt bleiben möge“, schreibt Schick. „Nach nochmaligem Vortragen meiner Gründe hat er meiner Bitte Ende September dann entsprochen.“ Der Apostolische Nuntius habe ihn aber zur Geheimhaltung bis zum Allerheiligen-Fest an diesem Dienstag verpflichtet. „Daran habe ich mich strikt gehalten“, schrieb Schick. „Ab dem Fest Allerheiligen bin ich nicht mehr im Amt des Erzbischofs von Bamberg, aber zu Diensten.“

Das Domkapitel wird nach Bistumsangaben baldmöglichst einen Administrator wählen, der bis zur Ernennung eines Nachfolgers durch den Papst das Erzbistum leitet.

Auch Fuldas Bischof Dr. Michael Gerber hat in einer Stellungnahme das Lebenswerk des scheidenden Bamberger Erzbischofs Dr. Ludwig Schick gewürdigt. Den Katholiken im Bistum Fulda ist er gegenwärtig als ehemaliger Weihbischof, engagierter Generalvikar und Kirchenrechtler. (Lesen Sie hier: „Synodaler Weg als letzte Chance“ - Demos zur Bischofskonferenz vor dem Fuldaer Stadtschloss)

Bischof Gerber würdigt Lebenswerk von Erzbischof Schick

„Mit großer Dankbarkeit schauen wir im Bistum Fulda auf das Wirken von Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick. Als Professor für Kirchenrecht hat er eine ganze Generation heutiger Fuldaer Priester und Theologen mitgeprägt. In seiner Zeit als Generalvikar und Weihbischof hat er im Bistum Fulda entscheidende Impulse gesetzt, die bis heute nachhaltig wirken. Auch in seiner aktiven Bamberger Zeit blieb er seinem Heimatbistum treu verbunden und ist dort zu verschiedenen Anlässen ein gerne gesehener Gast, Zelebrant oder Festprediger“, so Bischof Gerber in seiner Stellungnahme zur Amtsentpflichtung des Bamberger Erzbischofs.

Seinen unermüdlichen Einsatz für weltkirchliche Belange in der Deutschen Bischofskonferenz hob Gerber besonders hervor: „Es war ihm ein großes Anliegen, die Aufmerksamkeit gerade auf jene Krisenregionen zu richten, die oft wenig im Fokus der Öffentlichkeit sind. Mit seinem großen Wissen im Bereich des Kirchenrechtes war er in der Bischofskonferenz bei vielen und oft sehr komplexen Fragestellungen ein zuverlässiger Experte.“

Erzbischof Schick war 20 Jahre Bamberger Oberhirte und 24 Jahre Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz. Der 73-Jährige hatte im April in einer Privataudienz den Papst um seine Entpflichtung gebeten. (dpa, leb)

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