Trauer um die Ikone der Fulder Foaset: Ex-Prinz Günther Elm im Alter von 83 Jahren gestorben

Der Fastnachtshit „Ich bin in Fulda verliebt” passte zu Günther Elm, als wäre er für ihn geschrieben worden. Der Ex-Prinz, ehemalige FKG-Vizepräsident, Büttenredner, Sänger und Autor ist im Alter von 83 Jahren gestorben.
Fulda - Günther Elm war mit Leib und Seele Fuldaer Karnevalist. Er hat das hiesige Treiben in der fünften Jahreszeit geprägt und verändert. Die Spuren, die er hinterlässt, sind sehr groß.
Geboren wurde der „echte Fulder Jong” am 1. Februar 1939. Der gelernte Kfz-Mechaniker, der später in den öffentlichen Dienst zum Finanzamt wechselte, war in seinem Freizeit-Leben ein begnadeter Redner und die Ikone der Fulder Foaset schlechthin. Die Bütt und die Bühne hat Günther Elm in seiner Heimatstadt wie kaum ein anderer geprägt. Um so erschütterter war die Fangemeinde, als er Ende 2008 seine karnevalistische Laufbahn bei der Fuldaer Karneval-Gesellschaft beendete.
Fulda: Ex-Prinz Günther Elm im Alter von 83 Jahren gestorben
Schon 1955 startete Günther Elm seine karnevalistische Laufbahn beim Vorstädtischen Bürgerverein, im Wilhelm-Schüler-Heim. Unvergessen waren seine Auftritte bei den FKG-Fremdensitzungen. Der erste war am 11. November 1960, zusammen mit Helmut Kress, der den Beinamen Motze trug. Es folgten weitere, was den beiden den Ruf, unverwüstliche Stimmungskanonen zu sein, bescherte.
Zwei Jahre später sang er bei den Fastnachtssängern mit. Mit seiner „Schellack”-Stimme verzauberte er das närrische Publikum mit Titeln wie „Jong geh hei” oder „O happy Day”. Viele Liedtexte der Sängerschau hatte er gemeinsam mit Walter Hampel sen. geschrieben und in Fuldaer Platt verpackt. Für wahre „Gänsehaut-Momente” sorgte er, wenn er mit Fuldas Ex-Prinz Franz Bittner in den großen Saal der Orangerie kam und „Fastnacht ist wie tausend Tage Sonnenschein” intonierte. (Lesen Sie hier: Von Foasetvirus und Coronaspuk: Ein närrischer Beitrag von Fuldas Starkarnevalist Günther Elm)
Begeisterungsstürme riefen auch die legendären Zwiegespräche mit seiner langjährigen Bühnenpartnerin Mechthild Remmert hervor. Egal, ob als Weinkönigin und Bacchus oder als Rentnerpaar: Die beiden improvisierten auf der Bühne und verließen sich lediglich auf einige Stichwörter.
Der FKG stand er 22 Jahre sehr souverän als Sitzungspräsident zur Verfügung. Eine weitere Stufe seiner karnevalistischen Karriereleiter erklomm er 1983, als er als Prinz Günther XLII. von Foll der Narrenschar von Föllsch Foll vorstand. Und seit dieser Zeit, wurde sein damaliger Prinzenschlachtruf, „Föllsch Foll - hinein”, zum Schlachtruf der Fulder Foaset. Nicht nur in der fünften Jahreszeit war das Ehrenmitglied und der ehemalige Vizepräsident der FKG bekannt und geschätzt. Als Buchautor in Mundart konnte er große Erfolge verbuchen, und als Conferencier bei allerlei Festen war seine Person sehr gefragt. Ebenfalls begeisterte er als Theaterschauspieler, wie zum Beispiel bei der Gruppe Spektacelum zur 1250-Jahr-Feier der Stadt Fulda.
Die Freude und die Heiterkeit die ihn umgab, und die Weisheit, dass ein Fuldaer Herz nie zerspringen kann, weil es aus Freude höher schlägt: all dies, seine Texte und Lieder, werden bei vielen Menschen unvergessen bleiben sowie der herzliche Mensch Günther Elm.